Türkei distanziert sich vom Nato-Plan zum „Schutz“ des Baltikums gegen Russland – Medien

  27 November 2019    Gelesen: 1084
Türkei distanziert sich vom Nato-Plan zum „Schutz“ des Baltikums gegen Russland – Medien

Die Türkei hat eine Unterstützung des Nato-Planes zum Schutz der baltischen Länder und Polens verweigert, bis die Allianz mehr Hilfe im Kampf gegen die kurdische Miliz YPG anbietet. Dies meldet Reuters unter Berufung auf ranghohe Nato-Quellen.

Die türkischen Behörden haben hierbei den türkischen Nato-Botschafter angewiesen, bei Treffen und Privatgesprächen eine harte Position zu vertreten und von der Allianz zu fordern, die kurdischen Selbstverteidigungsmilizen der YPG in Nordsyrien offiziell als Terroristen anzuerkennen.

„Sie (die Türken – Anm. d. Red.) halten die Osteuropäer als Geiseln fest, indem sie ihre Zustimmung zu dieser militärischen Planung blockieren, solange sie nicht Zugeständnisse ausgehandelt haben“, sagte ein diplomatischer Gesprächspartner der Agentur.
Laut einer anderen Quelle sei das Verhalten der Türkei in dieser Angelegenheit „zerstörerisch“ für die Allianz.

„Russische Bedrohung“

Äußerungen über eine „russische Bedrohung“ erklingen zeitweise aus dem Mund westlicher Politiker, vor allem in den baltischen Ländern und Polen. Dabei wurde in Moskau wiederholt darauf verwiesen, dass Russland kein Nato-Land jemals angreifen wird. Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge weiß die Nato nur zu gut, dass Moskau keine Angriffspläne hegt. Die Allianz nutze aber diesen Vorwand, so Lawrow, um mehr Kampftechnik und Bataillone in der Nähe der russischen Grenzen zu stationieren.

Bei dem Nato-Gipfel im Juli 2016 in Warschau wurde beschlossen, in Litauen, Lettland, Estland und Polen je ein Nato-Bataillon abzustellen. Großbritannien, Deutschland, Kanada und die USA haben die Aufstellung dieser Kräfte übernommen. Es wurde auch mitgeteilt, dass dort im Jahr 2016 Soldaten aus Deutschland, Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg und im Jahr 2017 aus Kroatien und Frankreich eingesetzt werden sollten.

sputniknews


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