Neuer Diesel-Rückruf

  29 November 2019    Gelesen: 953
Neuer Diesel-Rückruf

Im Zuge des Abgasskandals müssen Volkswagen und Audi weitere Dieselautos zurückrufen. Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnete an, 65.000 Fahrzeuge nachzurüsten. Da es sich um ältere Autos handelt, gibt der Vorgang auch weiteren Aufschluss darüber, wie lange die Dieselmanipulationen schon vorgenommen wurden.

Betroffen sind Autos aus den 2000er-Jahren. In den Euro-4-Dieseln mit 3-Liter-Motor ist laut der Behörde eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut. Der Rückruf zeige, dass Audi offenbar bereits ab 2003 flächendeckend manipuliert habe, berichtet der Bayerische Rundfunk. Schon Anfang November waren 40.000 ältere Euro-4-Diesel von Audi zurückgerufen worden.

Touareg und Phaeton betroffen

Bei Volkswagen handelt es sich im Einzelnen um etwa 27.500 Exemplare des Touareg sowie um 5.700 VW Phaeton der Baujahre 2005 und 2008. Das teilte ein Sprecher des Unternehmens in Wolfsburg mit.

Der Abgas-Skandal bei Volkswagen mit erhöhten Stickoxid-Werten war im September 2015 bekannt geworden. Im weiteren Verlauf hatten sich die Manipulationsvorwürfe auch auf andere Hersteller ausgeweitet.

EU-Staaten wollen Sammelklagen einführen

Auf europäischer Ebene zeichnet sich unterdessen eine gemeinsame Linie ab, Sammelklagen einzuführen. Verbraucher könnten damit nach dem Willen der EU-Staaten künftig einfacher ihre Rechte gegen große Firmen durchsetzen. In Brüssel verständigten sich die zuständigen Minister, in absehbarer Zeit Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament darüber aufzunehmen, Sammelklagen zu ermöglichen. Erst nach einer Einigung zwischen beiden Seiten könnten solche Vorgaben in Kraft treten. Die EU-Kommission hatte im Zuge des VW-Abgasskandals vorgeschlagen, europaweit Kollektivklagen zu erlauben.

In Deutschland gibt es bereits die Möglichkeit der Musterfeststellungsklage. Verbraucherschützer können dabei stellvertretend für Tausende Verbraucher vor Gericht zu ziehen. Vor dem Oberlandesgericht Braunschweig wird derzeit eine Musterfeststellungsklage des Verbraucherzentrale Bundesverbands für rund 445.000 Dieselkunden verhandelt.

Deutschlandfunk


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