K+S erwägt Verkauf von Geschäftsanteilen in Nordamerika

  11 Dezember 2019    Gelesen: 985
K+S erwägt Verkauf von Geschäftsanteilen in Nordamerika

Frankfurt (Reuters) - Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S verstärkt seine Sparanstrengungen und stellt wichtige Teile seines Geschäfts auf den Prüfstand.

Für das Salzgeschäft in Nord- und Südamerika erwäge das Unternehmen sämtliche Optionen, sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag. Favorisiert werde aber ein Anteilsverkauf oder der Börsengang eines Anteils. Denkbar sei auch ein Verkauf einer Beteiligung an der neuen Kali-Mine Bethune in Kanada an einen externen Partner oder eine Kooperation. “Einen Komplettverkauf von Bethune schließen wir aber aus.” Für K+S war die Mine in Kanada, die 2017 eröffnet wurde, die größte Investition in der Firmengeschichte. Bislang entwickelt diese sich aber nicht so erfolgreich wie erhofft.

K+S leidet derzeit vor allem unter einer schwachen Kali-Nachfrage, weshalb das Kasseler Unternehmen seine Produktion in diesem Jahr stärker zurückfährt als zunächst gedacht. Im November senkte der Konzern deshalb seine Ergebnisprognose für dieses Jahr. K+S kann aber auch nicht wie erhofft seine Verschuldung senken: Trotz der erzielten Fortschritte bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie behinderten die aktuell schwierigen externen Rahmenbedingungen die Erreichung der Finanzziele, erklärte das Unternehmen. K+S habe daher ein “Maßnahmenpaket zur raschen Wertgenerierung” und zum Abbau der Verschuldung verabschiedet.

Dabei sind auch Stellenstreichungen nicht auszuschließen, wie der Firmensprecher sagte. K+S wollte eigentlich bis Ende 2020 seine Verschuldungsgrad halbieren, war davon zuletzt aber noch weit entfernt. “Solange wir in diesem Punkt unsere Ziele nicht erreichen, können wir nicht in die Wachstumsphase starten. Deswegen wollen wir nicht auf eine Markterholung warten, sondern aktiv werden”, sagte Vorstandschef Burkhard Lohr dem “Handelsblatt”. “Im Salzgeschäft in Amerika können wir über den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung oder auch einen Börsengang Werte generieren. Wir sind nicht auf eine Transaktion beschränkt.” Es gebe interessierte Parteien für Anteilskäufe.

Geplant ist auch eine Erweiterung und Neuausrichtung des Vorstands. Lohr soll zusätzliche operative Aufgaben übernehmen. Der Vertrag von Vorstandsmitglied Mark Roberts, der das Amerikageschäft verantwortet, wurde um drei Jahre verlängert. Er soll sich nun vor allem auf die in der Region geplanten Transaktionen konzentrieren. Neu in den Vorstand rückt Fabiola Fernandez Grund, die von der Gegenbauer Unternehmensgruppe kommt, als Arbeitsdirektorin auf. Thorsten Boeckers bleibt Finanzchef.

An der Börse wurden die Pläne positiv aufgenommen. K+S-Aktien gingen mit einem Plus von mehr als vier Prozent aus dem Handel, nachdem sie zuvor ein Jahrestief von 9,70 Euro markiert hatten. 2015 hatte der kanadische K+S-Rivale Potash, der seit der Fusion mit Agrium unter dem Namen Nutrien firmiert, 41 Euro je Aktie geboten. K+S hatte die Offerte aber ausgeschlagen.


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