Nasa will etwa zwei weitere Plätze im russischen Sojus-Raumschiff kaufen

  18 Dezember 2019    Gelesen: 1092
Nasa will etwa zwei weitere Plätze im russischen Sojus-Raumschiff kaufen

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa verhandelt mit der russischen Weltraumbehörde Roskosmos den Kauf von einem oder zwei zusätzlichen Plätzen im russischen Raumschiff Sojus, um eigene Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS bringen zu können. Der Nasa-Vertreter Joel Montalbano hat sich dazu am Dienstag bei einem Briefing geäußert.

Der zuletzt von der Nasa für einen US-amerikanischen Astronauten erworbene Platz im russischen Sojus-Raumschiff gelte für den im April 2020 geplanten Start, und eine Vorbesprechung des Kaufs von einem oder zwei weiteren Plätzen sei im Gange, sagte der stellvertretende ISS-Programm-Manager der Nasa, Joel Montalbano. Seine Worte zitiert die Agentur RIA Novosti.

Der Nasa-Chef Jim Bridenstine sagte im Oktober, die US-amerikanische Weltraumbehörde bräuchte wahrscheinlich ein oder zwei Plätze auf russischen Sojus-Trägerraketen, um die Astronauten auf die ISS schicken zu können. Die Verhandlungen zu diesem Thema hätten noch nicht begonnen, hieß es damals.

Zuvor teilte Bridenstine mit, die Nasa wolle keine Situation zulassen, in der die US-Astronauten nicht auf der ISS sein würden. Eine solche Situation könne entstehen, sollten Schwierigkeiten bei der Erprobung der US-amerikanischen Raumschiffe auftreten.

Daraufhin teilte einer der Unterhändler gegenüber RIA Novosti mit, dass die Nasa den Kauf von einem der Plätze im Raumschiff Sojus MS-17 erwäge, dessen Start für den Oktober 2020 geplant sei. Der Nasa-Astronaut Stephen Bowen gelte als der wahrscheinlichste Kandidat für den dritten Platz im Sojus MS-17.

Der Roskosmos-CEO Sergej Krikaljow hat sich zu dieser Information geäußert und gesagt, dass Russland bereit sei, mit den USA die Bereitstellung eines Platzes im Sojus-Raumschiff zu erörtern, falls die US-amerikanischen Raumschiffe bis Oktober 2020 nicht bereit sein würden.

Flüge der US-Astronauten zur ISS

Nach dem Absturz von zwei Raumfähren (Challenger im Jahr 1986 und Columbia im Jahr 2003) mit insgesamt 14 Toten hatte die US-Regierung angekündigt, die Shuttle-Flotte zum September 2010 ausmustern zu wollen. Seitdem ist die Nasa auf russische Sojus-Raumschiffe angewiesen.

In den USA wurden neue bemannte Raumschiffe entwickelt, um die Astronauten zur ISS schicken zu können: Crew Dragon des Raumfahrtunternehmens SpaceX und Starliner des Konzerns Boeing, doch ob sie flugtauglich sind, ist noch nicht genau bekannt. Im März hatte Crew Dragon den ersten unbemannten Flug zur ISS vollzogen. Der Start des ersten unbemannten Starliner-Raumschiffes ist für den 20. Dezember geplant.

sputniknews


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