Algeriens Militärchef Salah gestorben

  23 Dezember 2019    Gelesen: 774
Algeriens Militärchef Salah gestorben

Der General und Stabschef des Algerischen Heeres, Ahmed Gaid Salah, ist am Montag im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur APS. Salah war für viele Menschen im Land ein Symbol der Herrschaft des zurückgetretenen Langzeitpräsidenten Abdelaziz Bouteflika.

In Algerien kommt es seit Anfang des Jahres regelmäßig zu Massenprotesten, die sich auch gegen den starken Einfluss des Militärs auf die Politik richten. Teilweise gingen in dem nordafrikanischen Land Hunderttausende Menschen auf die Straße.

Ende März dieses Jahres sprach sich Salah nach heftigen Protesten der Bevölkerung als erster Regierungspolitiker (er war stellvertretender Verteidigungsminister) gegen den seit 20 Jahren amtierenden Präsidenten Abdelaziz Bouteflika aus. Er forderte das Verfassungsgericht Algeriens und das Parlament auf, den Artikel 102 der Verfassung zu nutzen, auf dessen Grundlage ein Präsident aus gesundheitlichen Gründen für amtsunfähig erklärt und abgesetzt werden könne.

Bouteflika trat im April auf Druck des Militärs und der Demonstranten zurück. Zuvor hatte Salah versprochen, dass der Kreis um das ehemalige Staatsoberhaupt entmachtet und die Armee die ausufernde Korruption im Land bekämpfen werde. Damit komme das Militär den Forderungen des Volkes nach, hatte Salah damals gesagt.

Vor anderthalb Wochen haben die Algerier den früheren Premierminister Abdelmadjid Tebboune zum Präsidenten gewählt. Auch in den Tagen nach der Wahl gingen Zehntausende Menschen auf die Straße und protestierten gegen die Wahl. Viele Demonstranten sehen in Tebboune einen engen Vertrauten des algerischen Militärs.

mka/gs/dpa


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