Die Banken des Landes würden zwar nicht Pleite gehen und die Einlagen der Kunden seien sicher, sagte Notenbankchef Riad Salameh am Donnerstag dem Sender MTV. “Wir müssen aber realistisch sein: Der Libanon braucht Unterstützung aus dem Ausland.” Salameh deutete Hilfen aus der Golfregion an, konkret aus Katar. Mit dem Internationalen Währungsfonds gebe es bislang noch keine richtigen Verhandlungen.
Der Libanon steckt seit Oktober in einer Staats- und Finanzkrise. Die landesweiten Proteste hatten dazu geführt, dass Banken vorübergehend geschlossen wurden. Die Demonstrationen richten sich gegen Misswirtschaft und Korruption. Ministerpräsident Saad al-Hariri trat deswegen zurück. Eine neue Regierung ist allerdings nicht in Sicht.
Das Land kämpft mit Devisenengpässen, die wirtschaftliche Situation ist so schlecht wie seit dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 nicht mehr. Die Banken des Landes haben strikte Kontrollen eingeführt, um eine Kapitalflucht zu verhindern. So sind Dollar-Abhebungen nur begrenzt möglich, Überweisungen ins Ausland werden in den meisten Fällen untersagt.
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