Zum dritten Mal innerhalb von drei Monaten haben mexikanische Ermittler auf einem Grundstück in der Gemeinde Tlajomulco ein Massengrab entdeckt. Vergangenen Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft des westmexikanischen Bundesstaates Jalisco die Entdeckung der Leichenteile von etwa 18 Menschen auf einem Landgut bekanntgegeben. Nun wurde die Opferzahl auf mindestens 29 nach oben korrigiert.
Die Arbeit der Forensiker gehe weiter, teilte sie nun nach weiteren Funden mit. Es handele sich um verschiedene Körperteile, die bislang keiner genauen Zahl an Toten zugeordnet werden könnten. Lediglich vier Menschen seien bisher identifiziert worden.
In der Gemeinde kommt es immer wieder zu Gewaltverbrechen krimineller Organisationen. In der Nähe des Fundortes waren den Angaben zufolge seit November bereits zwei weitere Massengräber mit insgesamt 81 Leichen gefunden worden.
Mexiko hat seit Jahren ein massives Problem mit Gewaltkriminalität. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres wurden knapp 31.700 Morde registriert. Die Gewalt geht zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind.
Eines der derzeit mächtigsten Verbrechersyndikate ist das Kartell Jalisco Nueva Generación, das aus Jalisco stammt. Zwischen Januar und Juli 2019 wurden allein in Jalisco 20 Massengräber mit insgesamt 145 Leichen entdeckt. Forensiker kommen angesichts der Opferzahlen mit der Erkennungsarbeit nicht mehr nach.
Als vermisst gelten in dem lateinamerikanischen Land nach neuen Zahlen der Regierung rund 61.600 Menschen. Der Großteil von ihnen verschwand seit 2006, als der damalige mexikanische Präsident Felipe Calderón den Drogenbanden den Krieg erklärte. Die Opfer der Kartelle landen oft in Massengräbern oder werden in Säure aufgelöst. Die meisten Verbrechen in Mexiko werden nie aufgeklärt.
spiegel
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