Wenn die 737 Max wieder fliegt, kriegt der Chef einen Bonus

  05 Februar 2020    Gelesen: 773
Wenn die 737 Max wieder fliegt, kriegt der Chef einen Bonus

Boeing will an der umstrittenen CEO-Anreizprämie für die Wiederaufnahme des Flugbetriebs der 737 Max festhalten. Die US-Demokraten reagieren mit harscher Kritik.

Der US-Flugzeugbauer will an einer umstrittenen Anreizprämie festhalten: Wenn der neue CEO David Calhoun den Flugbetrieb der 737 Max wieder aufnimmt, soll dieser einen Bonus bekommen. "Wir glauben, dass es im besten Interesse unseres Unternehmens, unserer Mitarbeiter und der fliegenden Bevölkerung ist, die auf Anreizen basierende Vergütung unseres neuen CEO an wichtige strategische Ziele zu binden, einschließlich der sicheren Rückkehr in den Dienst der 737 MAX," schrieb Boeings Vizepräsident Tim Keating in einem Brief vom 23. Januar an den US-Kongress. Dieser hatte die Sondervergütung zuvor kritisiert.

Die US-Demokraten bezeichneten Boeings Antwort als "völlig unzureichend". Die demokratischen US-Senatoren Edward Markey, Richard Blumenthal und Tammy Baldwin sagten, wenn der Flugzeugbauer "wirklich beweisen will, dass er seine Lektion über die Priorisierung der Sicherheit über den Gewinn gelernt hat, wird er den vorgeschlagenen Bonus sofort annullieren."

Boeing wies die Anschuldigung einer übereilten Rückkehr des Jets in den Flugdienst zurück und unterstrich in dem Schreiben, dass die 737 MAX aller Voraussicht nach frühestens Mitte 2020 wieder starten werde. Der genaue Zeitpunkt werde von den Regulierungsbehörden bestimmt.
Calhoun hatte den Chefposten vergangenen Monat übernommen und erhält 1,4 Millionen Dollar Jahresgehalt. Zudem beinhaltet sein Vertrag langfristige Vergütungen in Höhe von 26,5 Millionen Dollar, einschließlich eines Bonus von sieben Millionen Dollar bei Erreichung mehrerer Meilensteine, darunter die Rückkehr der 737 MAX in den Flugdienst.

Das Modell ist seit zwei fatalen Abstürzen mit 346 Toten seit März 2019 mit einem Flugverbot belegt. Das Startverbot hat Boeing eigenen Schätzungen zufolge bereits mehr als 18 Milliarden Dollar gekostet. Diese Zahl nannte der Airbus-Konkurrent bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für 2019.

spiegel


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