„Wir schätzen die Unterstützung der Regierung Deutschlands, die trotz von außen ausgeübten Drucks das Projekt Nord Stream 2 weiter unterstützt“, sagte Netschajew.
Die Gaspipeline sei „sehr vorteilhaft vor allem für Deutschland und Europa im Ganzen, weil sie auf die Energiesicherheit Europas abzielt“.
Ferner sagte der Botschafter, dass Russland in diesem Sinne „die Unterstützung Deutschlands sieht“:
„Wir wissen, dass auch europäische Firmen – nicht nur deutsche, sondern auch von anderen Ländern – auf die Fortsetzung dieses äußerst wirtschaftlichen Projektes eingestimmt sind und Erklärungen, wonach Russland damit irgendeine Energiewaffe nutzen will, nicht ernsthaft in Betracht ziehen.“
Dabei betonte Netschajew, dass dieser Deal „äußerst gegenseitig, für beide Seiten vorteilhaft“, also „eine Win-Win-Situation“, sei. Dieser Deal sei wichtig vor allem für Europa und für „Deutschland, das bekanntlich auf dem Weg der Energiewende steht, wobei es auf Atom- und Kohle-Energetik verzichtet. „Und Gas ist fast unersetzbar“, fügte er hinzu.
Weitere Sanktionen gegen Nord Stream 2
Zuvor hatte die deutsche Zeitung „Handelsblatt“ unter Berufung auf diplomatische Kreise in Washington berichtet, dass die USA weitere Sanktionen gegen Nord Stream 2 parat hätten.
Frühere Einschränkungen
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor den Verteidigungshaushalt 2020 unterzeichnet und damit auch die darin enthaltenen Sanktionen gegen Nord Stream 2 und Turkish Stream in Kraft gesetzt. Sie richten sich gegen Firmen, die am Verlegen der Pipelines beteiligt sind, sowie deren Eigner.
Später hatte der russische Präsident Wladimir Putin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel erklärt, Russland könne die Gaspipeline selbständig, ohne Heranziehung ausländischer Partner, fertigstellen.
Nord Stream 2
Das Nord Stream 2-Projekt umfasst den Bau von zwei Strängen einer Gaspipeline mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern pro Jahr von der russischen Küste durch die Ostsee nach Deutschland.
Die Leitung verläuft in den Territorialgewässern von Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark und Russland und kostet rund zehn Milliarden Euro. Sie wird je zur Hälfte vom russischen Energieriesen Gazprom und den fünf europäischen Unternehmen OMV, Wintershall Dea, Engie, Uniper und Shell finanziert.
ak/sb
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