Schneider Electric bietet 29 Euro je RIB-Aktie, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Das ist ein Aufschlag von fast 41 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch. 15 Prozent der Anteile haben sich die Franzosen bereits gesichert, mindestens 50 Prozent plus eine Aktie sollen es werden, damit die Übernahme stattfinden kann.
Verwaltungsratschef Tom Wolf stellte sich hinter die Übernahme: Schneider werde die Wachstumsstrategie von RIB unterstützen. “Wir werden von der globalen Reichweite von Schneider Electric ebenso profitieren wie von ihrer führenden Rolle im Baugewerbe-Endmarkt und ihren hervorragenden Beziehungen zu Kunden und Partnern aus dem ganzen Bausektor.” Die Software von RIB werde sich damit schneller durchsetzen. Wolf hatte sich bereits im Sommer offen für einen Ankerinvestor gezeigt, der etwa 20 bis 30 Prozent der Anteile übernehmen könnte.
Wolf, sein Finanzvorstand Michael Sauer, deren Familien und Geschäftsführer Mads Bording Rasmussen wollen zusammen 9,1 Prozent ihrer Aktien an Schneider verkaufen, behalten damit aber die Hälfte ihrer Anteilspakete. Zudem übernehmen die Franzosen die zurückgekauften Aktien im Bestand von RIB Software, das sind mehr als sechs Prozent des Grundkapitals. Der aktivistische Fonds ENA hielt zuletzt 15 Prozent der RIB-Aktien.
Das 1961 gegründete Unternehmen kam im vergangenen Jahr mit 2700 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 214 Millionen und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 50 Millionen Euro. Im laufenden Jahr sollen daraus 270 bis 310 Millionen Euro Umsatz und 57 bis 65 Millionen Euro Ebitda werden. Schneider zahlt damit mehr als das 23-fache des erwarteten operativen Gewinns für RIB Software.
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