Die Zahl der Asylanträge von Chinesen in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Demnach stellten 2019 insgesamt 962 Menschen aus China in Deutschland ein Schutzgesuch. 2018 waren es noch 447.
Besonders stark stieg die Zahl der Uiguren. Dem Bericht zufolge beantragten im vergangenen Jahr 193 Angehörige der muslimischen Minderheit hierzulande Asyl (2018: 68). Mehr als 96 Prozent der Anträge von Uiguren wurden demnach genehmigt. Insgesamt seien es bei Chinesen weniger als 19 Prozent.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) geht davon aus, dass in der von etwa 13 Millionen Muslimen bewohnten Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas bis zu eine Million Menschen in Umerziehungslagern festgehalten werden, die meisten von ihnen Uiguren. Sie sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor.
Quelle: ntv.de, hul/dpa
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