Forderung nach Teamlösung

  17 Februar 2020    Gelesen: 468
Forderung nach Teamlösung

Eine Teamlösung statt Kampfkandidaturen? In der Diskussion um die künftige Führung der CDU haben Spitzenvertreter der Partei für eine einvernehmliche Entscheidung plädiert. Einer von ihnen gilt selbst als möglicher Kandidat für die Parteispitze: Jens Spahn.

Der Bundesgesundheitsminister sowie Parteivize Strobl brachten die Teamlösung ins Gespräch. Diese Mannschaft müsse die Partei einen, sagte Spahn in der ARD. Der stellvertretende Unionsfraktionschef Linnemann meinte gegenüber der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf, der Wert einer gütlichen Einigung sei höher einzuschätzen als ein langwieriges öffentliches Gezerre. Bundeswirtschaftsminister Altmaier sagte im Deutschlandfunk, es verlange die Bereitschaft aller Beteiligten, persönliche Ambitionen zurückzustellen.

Laschet kritisiert Merkel indirekt

Die derzeitige CDU-Bundesvorsitzende Kramp-Karrenbauer hatte am vergangenen Montag ihren Rücktritt angekündigt. Neben Spahn und dem früheren Unionsfraktionschef Merz gilt auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet als ein möglicher Nachfolger. Laschet hatte gestern indirekt Kritik an der Europapolitik von Bundeskanzlerin Merkel geübt. Er sagte auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die Bundesregierung brauche zu lange, um auf Vorschläge des französischen Präsidenten Macron zu reagieren. Deutschland müsse wieder große Initiativen für Europa entwickeln, wie dies einst Bundeskanzler Kohl getan habe.

Söder: „Parteivorsitz das eine, Kanzlerkandidatur das andere“

In München befasst sich heute auch der Vorstand der CSU mit der Krise in der Schwesterpartei. Der Vorsitzende der CSU, Söder, betonte in der ARD, eine Entscheidung über die künftige CDU-Parteiführung sei noch keine über die Kanzlerkandidatur der Union. Diese gehe nur mit der CSU. Mögliche Kandidaten für die CDU-Spitze müssten erklären, ob sie bereit seien, den Parteivorsitz zu übernehmen, auch wenn sie nicht Kanzler würden, sagte Söder. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer hatte ihren Rückzug unter anderem damit begründet, Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur müssten aus ihrer Sicht in einer Hand liegen.

deutschlandfunk


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