Insgesamt legt das Geldhaus mit Sitz in Turin für den kleineren Rivalen 4,9 Milliarden Euro auf den Tisch, wie Intesa in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Durch einen Zusammenschluss entstünde das siebtgrößte Geldhaus der Euro-Zone mit einem erwarteten Gewinn von mehr als sechs Milliarden Euro im Jahr 2022.
“Der Bankenmarkt steuert in den kommenden Jahren auf weitere Zusammenschlüsse zu und wir wollen eine Größe erreichen, um in Europa konkurrenzfähig zu bleiben”, erklärte Intesa. UBI passe zum Geschäftsmodell von Intesa Sanpaolo und sei vor allem im Norden Italiens aktiv, wo vorwiegend vermögendere Kunden sitzen. Sollte die Offerte erfolgreich sein, werde UBI Banca zügig von der Börse genommen. Bis zum Jahresende soll die Transaktion abgeschlossen sein. UBI wollte sich zunächst nicht zu der Offerte äußern. Die Aktionäre von UBI sollen für je zehn ihrer Papiere 17 neue Aktien von Intesa erhalten. An der Mailänder Börse legten Intesa-Titel zeitweise mehr als zwei Prozent zu, UBI-Titel schossen um 22 Prozent in die Höhe.
Um mögliche Bedenken der Kartellwächter auszuräumen, hat Intesa bereits mit dem heimischen Konkurrenten BPER Banca vereinbart, 400 bis 500 Filialen abzugeben. Zudem würden voraussichtlich Teile des Versicherungsgeschäfts von UBI Banca an UnipolSai veräußert.
Im vergleichsweise stark zersplitterten italienischen Banksensektor wird schon seit einiger Zeit mit Fusionen und Übernahmen gerechnet. Die Institute dort ächzen seit der Finanzkrise unter einem horrenden Berg an faulen Krediten, zudem leiden sie wie andere Geldhäuser unter den dauerniedrigen Zinsen in der Euro-Zone.
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