Die Besatzung des Rettungsschiffs "Ocean Viking" hat binnen zwei Tagen insgesamt 274 Menschen aus Seenot im Mittelmeer gerettet. Am heutigen Mittwoch seien 92 Flüchtlinge aus Libyen aus einem Schlauchboot geborgen worden, teilte die französische Hilfsorganisation SOS Méditerranée in Marseille mit.
Die Geretteten, darunter mehrere Frauen und Kinder, seien sehr geschwächt gewesen, erklärte die Hilfsorganisation, die mit Ärzte ohne Grenzen zusammenarbeitet. Laut SOS Méditerranée wurden sie orientierungslos in der Nähe der Ölplattform Sabratha aufgegriffen.
Mehr als 19.000 Tote in fünf Jahren
Bereits am frühen Dienstagmorgen hatte die Besatzung der "Ocean Viking" 84 Menschen gerettet, darunter 21 unbegleitete Minderjährige aus Bangladesch, Marokko und Somalia. Am Dienstagabend wurden weitere 98 Menschen gerettet, die ebenfalls von Libyen aus mit einem Schlauchboot die Flucht über das Mittelmeer angetreten hatten. Die Menschen stammen demnach überwiegend aus Nigeria, Westafrika oder dem Sudan. Unter ihnen seien 14 Minderjährige.
Ende Januar hatte die "Ocean Viking" mehr als 400 Flüchtlinge im Mittelmeer aufgenommen. Sie durften schließlich im süditalienischen Tarent an Land gehen.
Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 1283 Menschen bei dem Versuch ums Leben, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. In den vergangenen fünf Jahren gab es insgesamt mehr als 19.000 Tote.
ntv
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