"FT" - Barclays will Suche nach neuem Chef einleiten

  24 Februar 2020    Gelesen: 1090
"FT" - Barclays will Suche nach neuem Chef einleiten

Bangalore (Reuters) - Die britische Großbank Barclays will einem Zeitungsbericht zufolge die Suche nach einem neuen Chef einleiten.

Der ins Visier der britischen Aufsichtsbehörden geratene Konzernchef Jes Staley habe Kollegen gegenüber angekündigt, die zweitgrößte britische Bank voraussichtlich bis Ende 2021 zu verlassen, berichtete die “Financial Times” am Montag unter Berufung auf Insider. Er könne bereits bei der Hauptversammlung im Mai nächsten Jahres abtreten. Barclays werde einen Headhunter mit der Suche nach externen Kandidaten betrauen, die bis zu einem Jahr dauern könnte.

Staley steht seit 2015 an der Barclays-Spitze. Der 63-Jährige ist wegen seiner Verbindungen zu dem verstorbenen Hedgefonds-Manager und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ins Visier der britischen Aufsichtsbehörden geraten, wie Mitte Februar bekannt wurde. Die Beziehung zu Epstein habe 2000 begonnen, sagte der Barclays-Chef bei der Bilanzvorlage. Damals war er bei der US-Bank JPMorgan tätig. Nachdem er die US-Bank verlassen habe, habe die Häufigkeit der Treffen und Gespräche abgenommen. Seit der Übernahme des Chefpostens bei der britischen Bank 2015 habe er Epstein gar nicht mehr gesehen.

STÜHLERÜCKEN IN DEN FÜHRUNGSETAGEN DER BANKEN

Epstein hatte sich 2008 wegen der erzwungenen Prostitution einer Minderjährigen schuldig bekannt und erhielt dafür eine 18-monatige Haftstrafe. Im vergangenen Jahr wurde er erneut angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Im August 2019 nahm Epstein sich in Untersuchungshaft das Leben.

Mit der Suche nach einem neuen Chef ist Barclays nicht allein. Die größte britische Bank HSBC wird aktuell von Interimschef Noel Quinn geleitet, der der Großbank eine Radikalkur mit dem Abbau von 35.000 Stellen verordnet hat. Unicredit-Chef Jean Piere Mustier, der als Quinns Nachfolger gehandelt wurde, will bei der italienischen Hypovereinsbank-Mutter bleiben, wie Unicredit am Montag mitteilte. Auch die niederländische Großbank ING muss einen neuen Chef suchen, weil Ralph Hamers an die Spitze der Schweizer UBS wechselt.


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