Die Soldaten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad würden aus der Nachbarschaft der türkischen Beobachtungsposten in der Region vertrieben, sagte Erdogan am Mittwoch in einer Rede vor Abgeordneten seiner AK-Partei. Er hoffe, dass die Frage der Nutzung des Luftraums über der Provinz im Nordwesten Syriens rasch geklärt werde. Die Lufthoheit in dem Gebiet hat die russische Luftwaffe. Sie unterstützt den Vormarsch der syrischen Regierungstruppen.
Erdogan warf Russland vor, die humanitäre Krise in der Region nicht sehen zu wollen. Nach Angaben der UN sind dort knapp eine Million Menschen auf der Flucht. In Moskau erklärte der stellvertretende Außenminister Michail Bogdanow dagegen, er rechne damit, dass die Gespräche mit der Türkei über Idlib positive Ergebnisse hervorbringen würden. 2017 hatten Russland, die Türkei und der Iran im russischen Sotschi eine Deeskalationszone vereinbart. Die Türkei gruppierte ihre Beobachtungsposten um diese Zone. Mittlerweile liegen mehrere Posten hinter der Frontlinie auf dem von syrischen Soldaten eroberten Gebiet.
Die Türkei verhandelt seit Wochen erfolglos mit Russland über ein Ende der Offensive syrischer Truppen gegen die letzte Rebellenhochburg in dem Land. Während Russland Assad unterstützt, hat sich die Türkei mit bestimmten Rebellengruppen verbündet und starke militärische Einheiten in das Nachbarland verlegt. Erdogan fürchtet unter anderem eine neue Flüchtlingswelle. Er hat wiederholt bekräftigt, dass sein Land über die bereits 3,6 Millionen in der Türkei lebenden Syrer hinaus keine weiteren Menschen mehr aufnehmen könne.
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