Zuvor hatte Alexander Tischtschenko, Sprecher des weißrussischen Energieversorgers Belneftechim, angekündigt, dass SOCAR im März zwei Tankschiffe mit Öl nach Odessa (Ukraine) entsendet. Nach dem Umschlag werde Rohöl über die Pipeline Odessa-Brody nach Weißrussland gepumpt.
„Wir bestätigen, dass ein Tanker demnächst Rohöl für Weißrussland bringt. Über ein zweites Tankschiff wird verhandelt“, fügte Achmedow hinzu.
Keine Einigung zwischen Moskau und Minsk
Minsk und Moskau haben sich bislang nicht auf Konditionen der Ölversorgung Weißrusslands einigen können. Zum 1. Januar stellte Russland die Öllieferungen für die beiden weißrussischen Raffinerien zeitweilig ein, die Verarbeitung ging jäh zurück. Dann wurde die Versorgung zum Teil wieder aufgenommen – dank den Lieferungen durch die Unternehmensgruppe Safmar von Michail Guzerijew.
Präsident Lukaschenko sucht nach Alternativen
Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hatte mehrmals erklärt, das Land suche nach alternativen Ölquellen. Aus dem Kabinett in Minsk verlautete, dass Weißrussland die Ukraine, Polen, die baltischen Republiken, Kasachstan und Aserbaidschan als potentielle Lieferanten in Betracht ziehe.
USA wollen am Ölgeschäft mit Minsk teilhaben
Anfang Februar hatte US-Außenminister Mike Pompeo in Minsk die Bereitschaft US-amerikanischer Unternehmen bekräftigt, den Erdöl-Bedarf Weißrusslands zu 100 Prozent und zu konkurrenzfähigen Preisen zu decken.
„Die USA wollen Weißrussland dabei helfen, einen eigenen souveränen Staat zu bilden. Unsere Energieerzeuger sind bereit, Sie zu 100 Prozent mit nötigem Erdöl zu versorgen“, erklärte Pompeo bei einem Treffen mit Präsident Lukaschenko.
Vereinbarungsgemäß kaufte Weißrussland seit 2017 jährlich rund 24 Millionen Tonnen russisches Öl. In Wirklichkeit bezieht Minsk nur 18 Millionen Tonnen für den Eigenbedarf, der Rest wird reexportiert. Die Ausfuhrzölle werden an den weißrussischen Fiskus abgeführt.
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