Menschen in Ostdeutschland erteilen dem Schulsystem schlechte Noten
Den besten Ruf genießen der Umfrage zufolge die Schulsysteme in Deutschlands Süden: Auf die Frage, in welchem Bundesland das Schulsystem am besten sei, antworteten 44 Prozent mit Bayern und 14 Prozent mit Baden-Württemberg. Sachsen kam mit sechs Prozent auf Platz drei.
In der Erhebung wurde auch nach Einschätzungen zu bildungspolitischen Themen gefragt. 94 Prozent der Befragten sprachen sich demnach dafür aus, Förderschulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf zu erhalten. 57 Prozent stimmten der Aussage zu, dass begabte Schüler besonders an Gymnasien optimal gefördert würden.
Die CDU-Auftraggeber der Studie werteten diese Befunde als Bestätigung für die bildungspolitischen Ziele ihrer Partei wie etwa den Erhalt des mehrgliedrigen Schulsystems. Die Bevölkerung wolle "nicht eine Schule für alle, sondern die richtige Schule für jeden", sagte der Vorsitzende der CDU-Fraktionsvorsitzendenkonferenz, der thüringische Fraktionschef Mike Mohring. Mitte März finden in drei Bundesländern Landtagswahlen statt; im Wahlkampf spielen auch bildungspolitische Themen eine Rolle.
Eine Mehrheit ergab die Umfrage auch für die Stärkung der Berufsschule. 60 Prozent sprachen sich dafür aus, dass diese Schulen finanziell stärker unterstützt werden sollten. 80 Prozent vertraten die Ansicht, dass Bildungspolitik nicht zum Ziel haben sollte, möglichst vielen jungen Menschen den Weg zum Studium zu eröffnen, sondern berufliche Bildung und Hochschulbildung gleichberechtigt zu fördern.
Berufsschulen führten in der Bildungspolitik "häufig ein Stiefkinddasein", beklagte die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner bei der Vorstellung der Studie. Es sei deswegen "vielen Eltern gar nicht zu verübeln, wenn sie denken, ihr Kind hat nur eine Chance, wenn es Abitur gemacht hat. Die Politik müsse daher mehr für die berufliche Bildung tun.