Die Zentralbanken seien dazu in engem Kontakt, sagte er am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss in London. “Es ist angemessen, eine Reaktion zu erwarten, die eine Kombination von haushaltspolitischen Maßnahmen und Zentralbank-Initiativen widerspiegelt.”
Die sieben führenden Industriestaaten (G7) bereiten eine gemeinsame Erklärung zur Krise rund um die Coronavirus-Epidemie vor, die an diesem Dienstag oder am Mittwoch veröffentlicht werden soll, wie aus G7-Kreisen verlautet. Demzufolge sagen die Länder darin eine Zusammenarbeit zu, um den Schaden der Epidemie für die Volkswirtschaften einzudämmen.
Angesichts der Coronavirus-Krise signalisierte Carney auch eine Abkehr der Londoner Notenbank von ihrer abwartenden geldpolitischen Haltung. Sie sei mitten im Prozess einer Neubewertung des Konjunkturausblicks, sagte Carney vor dem Parlamentsausschuss. Auf die Frage, ob die Notenbank auch vor der regulären geldpolitischen Sitzung Ende März die Zinsen senken könnte, erwiderte er, die Notenbank habe stets “rechtzeitig” agiert. Zugleich betonte Carney, er wolle den geldpolitischen Ausschuss der Notenbank mit Blick auf die Zeitachse nicht festlegen. Er stehe mit seinem Nachfolger Andrew Bailey in ständigem Kontakt. Carney ist nur noch bis zum 15. März im Amt. Danach wird der einstige Vizechef Bailey das Ruder übernehmen.
Die Bank von England hatte zuletzt auf ihrer Zinssitzung Ende Januar die Füße still gehalten. Der Schlüsselzins in Großbritannien liegt derzeit bei 0,75 Prozent und könnte entsprechend noch weiter gesenkt werden. Einige Volkswirte erwarten, dass die Notenbank als Antwort auf die Virus-Krise den Satz auf 0,5 Prozent herabsetzen wird. Denkbar sei, dass ein solcher Schritt noch vor der nächsten Zinsentscheidung am 26. März komme.
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