Der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific will das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen Qiagen übernehmen. Das bestätigten beide Unternehmen. Die Offerte liegt bei rund zehn Milliarden Euro und damit fast 23 Prozent über dem Schlusskurs vom Montag.
Die Übernahme wird laut einer Qiagen-Mitteilung von Vorstand und Aufsichtsrat unterstützt. Die zuständigen Behörden müssen den Deal noch absegnen. Laut Jefferies-Analyst Peter Welford dürfte es keine Gegenangebote geben, auch rechtlich spreche nichts gegen die Übernahme.
Anleger reagierten prompt auf die Nachricht. Der Qiagen-Kurs schoss um knapp 19 Prozent in die Höhe.
Qiagen hat seinen operativen Sitz in Hilden bei Düsseldorf, die Holding ist im niederländischen Venlo ansässig. Bereits Ende 2019 hatte Qiagen mehrere Interessensbekundungen - unter anderem von Thermo Fischer - erhalten. Das Management hatte einen Verkauf aber zunächst abgelehnt.
Qiagen ist ein Produzent von Coronavirus-Testkits, die inzwischen weltweit ausgeliefert werden. Damit gehört Qiagen zu den wenigen Unternehmen, die derzeit als Gewinner aus der Viruskrise hervorgehen.
Die drei größten Aktionäre von Qiagen sind die Fondsgesellschaft Blackrock mit 10,6 Prozent, Sun Life Financial mit gut 5,9 Prozent sowie Primecap Management mit 5,8 Prozent. 2019 kam Qiagen mit rund 5100 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 1,53 Milliarden Dollar.
spiegel
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