Hannover Messe wird verschoben

  04 März 2020    Gelesen: 1023
Hannover Messe wird verschoben

Die Hannover Messe ist ein zentrales Event für die deutsche Industrie - doch in diesem Jahr muss sie aus Sorge vor dem Coronavirus verlegt werden: Statt im April soll sie im Sommer starten.

Wegen der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 verschieben die Veranstalter die Hannover Messe, die größte Industrieprodukte-Ausstellung der Welt. Das Branchentreffen mit rund 6000 Ausstellern sollte eigentlich vom 20. bis 24. April in der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfinden. Nun soll es vom 13. bis 17. Juli nachgeholt werden. Dies teilte die Deutsche Messe AG mit.

Sie reiht sich damit ein in eine Serie von Messeveranstaltungen, die von der Erkrankungswelle betroffen sind. So verschiebt Frankfurt die auf Veranstaltungstechnik spezialisierte Messe "Prolight + Sound", die ursprünglich für den 31. März bis 3. April angesetzt war. Ausweichtermin ist der 26. bis 29. Mai.

Die "Musikmesse Plaza" (3. und 4. April) sowie das "Musikmesse Festival" (31. März bis 4. April 2020) könnten dagegen aus heutiger Sicht an den geplanten Terminen stattfinden. Diese beiden Veranstaltungen wenden sich an regionale Besucher. Beim "Musikmesse Festival" können sie Konzerte erleben, bei der "Musikmesse Plaza" Instrumente und Tonträger kaufen.

Messebauer fürchten um die Existenz
Die Entwicklung könnte zum Problem für die Branche der Messebauer werden. "Die aktuelle Lage ist dramatisch", sagte Jan Kalbfleisch vom Fachverband Messe- und Ausstellungsbau (Famab). "Wenn eine große Messe abgesagt wird, reißt das ein Riesenloch in die Auftragsbücher." Problematisch sei vor allem, dass viele Messen - etwa die Tourismusbörse ITB oder die Eisenwarenmesse in Köln - erst wenige Tage vor ihrem geplanten Beginn abgesagt wurden. Zu diesem Zeitpunkt sei der Aufbau oft schon zu 90 Prozent abgeschlossen, sagte Kalbfleisch.

"Vielen ist nicht klar, welcher wirtschaftliche Schaden entsteht, wenn eine Messe nicht stattfindet", sagte er. Einem ersten Report zufolge beläuft sich das Minus, das aus bisherigen Absagen resultiere, auf einen hohen Millionenschaden. Viele Firmen hätten "große Fragezeichen im Kopf, wie sie die nächsten Monate überstehen sollen". Um Insolvenzen und Entlassungswellen zu vermeiden, fordert der Verband staatliche Hilfen.
Neben der ITB in Berlin, der Internationalen Handwerksmesse in München und der Leipziger Buchmesse waren zuletzt auch etliche kleinere Messen - darunter die ProWein in Düsseldorf und die Fitnessmesse Fibo in Köln - abgesagt worden.

spiegel


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