„Wir haben dieses Gebiet lange beobachtet und uns gefragt, wie es den Militanten gelungen ist, sich verdeckt um die Positionen herum zu bewegen und sie zu wechseln. Als wir sie von hier verjagt hatten und alles sahen, was sie hier gegraben und gebaut hatten, wurde alles klar. Aber wie Sie sehen, hat ihnen auch das nicht geholfen“, sagte Oberst Abdelhader Elbidsh gegenüber russischen Journalisten im Blick auf die von den Dschihadisten angelegten Einrichtungen.
Von außen sieht alles wie ein Steinbruch aus, hieß es. Neben einem Eingang befinden sich aus Steinen gelegte lateinische Buchstaben. Unter der Erde entdeckte das syrische Militär ein ausgeklügeltes Tunnelnetz mit Dutzenden von engen Gängen. In einem der Räume befand sich das Hauptquartier der Terroristen. Dort sind auf einer Bürotafel die Lage der Feuerstellen und der Dienstplan erhalten geblieben. Im Hauptquartier gab es sogar Strom. In einem Verlies, von dem aus die Dschihadisten die Verteidigung lenkten, befanden sich auch Lager- und Erholungsräume – überall auf dem Boden lagen Matratzen.
Laut Oberst Elbidsh halfen Ausländer der Terrormiliz bei der Ausstattung der unterirdischen Befestigungen.
„Hier war die Frontlinie der Verteidigung der Terroristen. Von hier aus feuerten sie zurück. Diese Befestigungen – Brüstungen und Unterstände – wurden mehrere Monate lang gebaut. Es war schwierig, sie von hier zu verjagen, aber wir haben es geschafft“, sagte Zakaria Elbedsh, ein Soldat der syrischen Armee.
Wiederaufbau begonnen
Vor dem Krieg lebten mehr als 3000 Menschen im Dorf Hayam. Die meisten von ihnen flohen nach dem Beginn der Kampfhandlungen. Jetzt wird die Ortschaft, in der fast alle Häuser beschädigt sind, wiederaufgebaut. Die Zivilisten kehren bereits dorthin zurück. Die Behörden haben damit begonnen, die Trümmer wegzuräumen. Zunächst soll die dreistöckige Dorfschule in Ordnung gebracht werden, die von den Terroristen teilweise in ein Lazarett umgewandelt worden war.
Syrienkonflikt
Der bewaffnete Konflikt in Syrien dauert seit 2011. Ende 2017 war der Sieg über die Terrororganisation „Islamischer Staat“* (IS; auch Daesh) in Syrien und im Irak verkündet worden. In einzelnen Gebieten dieser Länder werden die Säuberungen gegen die Milizen weitergeführt. Aktuell rücken die politische Regelung, der Wiederaufbau Syriens und die Rückkehr der Flüchtlinge in den Vordergrund.
Inmitten der Eskalation in Idlib werfen Ankara und einige seiner Partner Damaskus und Moskau vor, humanitäre Ziele und das türkische Militär angegriffen zu haben. Russland und Syrien haben wiederholt erklärt, dass die Aktivitäten der Terroristen die Ursache für die Instabilität in der Region seien.
sputniknews
Tags: