Erster deutscher Fußballprofi mit Coronavirus infiziert – Bundesliga-Spiele vor leeren Tribünen

  12 März 2020    Gelesen: 991
Erster deutscher Fußballprofi mit Coronavirus infiziert – Bundesliga-Spiele vor leeren Tribünen

Timo Hübers vom Zweitligisten Hannover 96 ist als erster Fußballprofi in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Derzeit soll sich Hübers in häuslicher Quarantäne befinden. Zudem sollen alle Spiele des 26. Bundesliga-Spieltages ohne Zuschauer stattfinden.

Der Fußballer soll seit seiner bei einer Veranstaltung in Hildesheim zugezogenen Infektion keinen Kontakt mit seinen Mannschaftskollegen gehabt haben, teilte der Verein Hannover 96 am Mittwoch mit.

Laut Hannovers Sportchef Gerhard Zuber hat sich Hübers „absolut vorbildlich verhalten“. Als er davon erfahren habe, dass eine Person, die mit ihm bei der Veranstaltung gewesen sei, positiv getestet worden sei, habe er sich direkt beim Arzt gemeldet und sich provisorisch in häusliche Quarantäne begeben.

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus sollen alle Begegnungen des 26. Bundesliga-Spieltages vor leeren Zuschauerrängen stattfinden. Als letzte Partie sei am Mittwoch das Aufeinandertreffen von RB Leipzig und SC Freiburg als „Geisterspiel“ bestätigt worden, teilte der Fußballklub RB Leipzig mit.

Trotz der Geisterspiele ohne Publikum will die Bundesliga ihre Saison wie geplant bis Mitte Mai zu Ende bringen. Das bekräftigte die Deutsche Fußball Liga einige Tage zuvor (DFL).

Am Dienstag sorgte das Coronavirus für den ersten Saisonabbruch im deutschen Profisport. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) entschied nach Beratungen, die Spielzeit nicht fortzusetzen. Sie endet damit ohne einen deutschen Meister.

„Auf ein Stück Alltag verzichten“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief die Bevölkerung auf, sich auf weitere Änderungen ihres Alltags einzustellen. Es sei gut, dass viele Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern nun abgesagt würden, sagte Spahn am Mittwoch in Berlin. Er verstehe etwa, dass vielen Fußballfans das Herz blute, wenn sie nicht ins Stadion könnten. Aber die Maßnahmen seien derzeit nötig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Die Menschen müssten verstehen, dass alle auf ein Stück Alltag verzichten müssten, „um sich selbst zu schützen und andere zu schützen“, so Spahn. Dies müsse besonnen geschehen. Immer wieder müssten sich die Menschen fragen, ob sie etwa auf ein Konzert oder auf Familienbesuche verzichten könnten.

Zahl der Coronavirusfälle
Die Fälle von Coronavirus-Infektionen in Deutschland nehmen kontinuierlich zu. Am Montag waren die ersten beiden Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt geworden – beide Menschen stammten aus Nordrhein-Westfalen. Inzwischen wurde ein dritter Todesfall registriert. Ein Patient im Kreis Heinsberg (ebenfalls NRW) sei an den Folgen der Erkrankung gestorben.

Die Zahl der Infizierten in Deutschland stieg bis Dienstagabend auf 1296, teilte das Robert-Koch-Institut mit (Stand: 10.3.2020, 21:30 Uhr). Weltweit haben sich inzwischen mehr als 114.000 Menschen nachweislich mit dem neuen Coronavirus infiziert.

sputniknews


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