Einen bezifferten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wagte das Unternehmen zur Vorlage der Bilanz am Freitag allerdings nicht. “Nach mehreren Jahren mit starkem Wachstum befindet sich die Luftfahrt derzeit in einer schweren Krise, deren Ende wir noch nicht absehen können”, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. Die starken Verkehrsrückgänge dürften sich in den nächsten Wochen und Monaten in unabsehbarem Ausmaß fortsetzen. “Daher können wir aktuell keinen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr geben.” Es gelte jetzt, die Personalkosten so schnell und so sozialverträglich wie möglich zu reduzieren.
Mit den massiven Flugstreichungen des Hauptkunden Lufthansa und aller anderen Airlines gingen die Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt in den vergangenen Wochen immer stärker zurück. In der ersten Märzwoche seien 30 Prozent weniger Fluggäste gezählt worden. Pro ausbleibendem Passagier rechne Fraport mit einem negativen Effekt von zehn bis 14 Euro auf das operative Ergebnis. Auch an anderen Flughäfen erwartet der international tätige Flughafenbetreiber Einbußen.
Schon Ende letzten Jahres machten sich Bremsspuren der schwächeren Konjunktur und der Insolvenzen von Fluggesellschaften und des Reiseveranstalters Thomas Cook bemerkbar. Im Gesamtjahr stieg der Konzernumsatz um 6,5 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) legte um 4,5 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro zu. Abschreibungen und der Anteilsverkauf am Flughafen Hannover-Langenhagen drückten das Konzernergebnis um zehn Prozent auf 454 Millionen Euro. Wie im Vorjahr will Fraport dennoch eine Dividende von zwei Euro je Aktie zahlen.
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