Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich für ein abgestimmtes Vorgehen bei Grenzkontrollen in Europa ausgesprochen, um der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. "Der Schutz unserer Bevölkerung erfordert auch Maßnahmen, um das Infektionsrisiko in Folge des globalen Reiseverkehrs einzudämmen", sagte Seehofer.
Die Staaten Europas könnten nur erfolgreich sein, wenn sie sich untereinander abstimmten. "Es hilft in unserem gemeinsamen Schengenraum niemandem, wenn die Menschen nach Paris fliegen, weil in München stärker kontrolliert wird", sagte Seehofer. Zuvor hatten mehrere EU-Staaten, darunter Polen und Dänemark Einreisebeschränkungen beschlossen.
Er sei sich bei einem Telefonat mit Frankreichs Innenminister Christophe Castaner am Freitag einig gewesen, "dass wir hier dringend eine europäische Koordinierung brauchen", sagte Seehofer. Auch die Maßnahmen an der deutsch-französischen Grenze sollten so gestaltet werden, dass sie "einerseits wirksam und andererseits mit Blick auf die eng zusammengewachsenen Grenzregionen verhältnismäßig sind".
Frankreichs Innenminister hatte nach dem Telefonat via Twitter erklärt, dass er gemeinsam mit Seehofer eine europäische Koordinierung der Kontrollen an den Außengrenzen des Schengen-Raums fordere. Über die Situation an der deutsch-französischen Grenze sei man miteinander im Gespräch, so Castaner.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hatte sich zuvor gegen eine einseitige Einführung von Einreisestopps oder Grenzkontrollen in der EU ausgesprochen.
spiegel
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