Wer gedacht hatte, die Airline vom Persischen Golf würde langsam mal auf die Wachstumsbremse treten, hat sich getäuscht. Das Unternehmen expandiert rasanter denn je. Doch während Flugzeuge recht leicht zu besorgen sind, ist das bei Flugzeugführern weniger einfach. Denn es droht ein weltweiter Engpass.
In einer vor wenigen Tagen vorgestellten Studie beziffert der Flugzeughersteller Boeing den Bedarf für die kommenden Jahre auf weltweit 558.000 neue Flugzeugführer. In Nordamerika und Europa werden jeweils 95.000 gebraucht, in Asien in den kommenden 20 Jahren sogar 226.000 Piloten, davon 100.000 in China.
Der Mangel bremst vor allem stark wachsende Fluggesellschaften wie Emirates. Hinzu kommt hier ein weiteres Problem: Unternehmenskenner berichten von einer sehr hohen Fluktuationsrate bei den Piloten. „Bei Emirates müssen die Piloten das fliegen, was gesetzlich maximal erlaubt ist: Das geht an die Substanz, weshalb viele Piloten abspringen“, beschreibt ein Insider die Situation bei Emirates.
Donohoe will dieses Thema nicht kommentieren, den Engpass räumt er allerdings ein: „Wir sind uns bereits länger eines potentiellen Pilotenmangels bewusst.“ Deshalb habe man bereits entsprechende Maßnahmen unternommen. So errichte man derzeit am Flughafen Dubai ein neues Ausbildungszentrum. Ende 2016 soll es in Betrieb gehen. „Das Programm nimmt etwa dreieinhalb Jahre in Anspruch und wird ab 2016 eine jährliche Kapazität von 160 bis 200 Flugschülern haben“, erläutert der Flugkapitän und Manager.
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