Bloomberg zufolge war Russland auf einen Ölpreissturz nach dem Scheitern eines Deals mit Saudi Arabien vorbereitet. Moskau würde die von Riad eingenommene Position als Erpressung betrachten und sei sich sicher, die aktuelle Krise besser bewältigen zu können als Riad, hieß es weiter.
„Putin ist dafür bekannt, dass er sich nicht unter Druck setzen lässt“, sagte Alexander Dynkin, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen in Moskau.
Dynkin fügte hinzu, der russische Präsident habe seine Bereitschaft zu einem harten Wettbewerb bewiesen, um die nationalen Interessen zu schützen und sein politisches Image eines starken Mannes zu behaupten.
Ferner berichtet Bloomberg mit Verweis auf eigene Quellen, Moskau stehe nach wie vor einer Zusammenarbeit im Rahmen der Opec+-Gemeinschaft offen gegenüber, aber nur unter seinen Bedingungen.
Ölpreiskrieg
Der Ölpreis war Anfang März drastisch abgestürzt, nachdem sich die Opec+-Gemeinschaft (das Bündnis des Ölkartells Opec mit den wichtigsten Erdölexporteuren außerhalb) nicht auf neue Begrenzungen der Ölfördermenge aufgrund des Nachfrageeinbruchs im Zusammenhang mit der Corona-Krise einigen konnte.
Russland wollte die Ölförderquote unverändert verlängern lassen, Saudi-Arabien forderte eine weitere Reduzierung der Förderung. Wenn die bisherige Förderbremse am 1. April ausläuft, dürfen die Opec+-Staaten ihre Ölproduktion wieder steigern.
Nach dem Scheitern der Gespräche kündigte Saudi-Arabien zudem an, künftig deutlich mehr Öl zu fördern, und stellte europäischen Abnehmern Rabatte in Aussicht. Diese Ankündigung belastete den Preis zusätzlich. Medien berichteten in diesem Zusammenhang von einem Preiskrieg unter Ölexporteuren.
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