New York will mehrere temporäre Krankenhäuser bauen

  28 März 2020    Gelesen: 372
New York will mehrere temporäre Krankenhäuser bauen

Der Staat New York ist ein Zentrum der Coronakrise in der USA. Gouverneur Andrew Cuomo erwartet den Höhepunkt der Infektionswelle in drei Wochen - die Zahl der Krankenhausbetten müsse bis dahin deutlich steigen.

New York hat in der Coronakrise das erste Not-Hospital fertiggestellt. Das Messezentrum Javits Center in Manhattan wurde zu einem temporären Krankenhaus mit 1000 Betten umfunktioniert. Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundesstaats New York, stellte das improvisierte Krankenhaus in einer Pressekonferenz vor und erläuterte die Strategie gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die USA haben inzwischen weltweit die meisten Corona-Fälle gemeldet.

Insgesamt sollen acht temporäre Krankenhäuser errichtet werden. Für vier der geplanten Krankenhäuser braucht der Bundesstaat New York weitere finanzielle Hilfen aus der US-Hauptstadt Washington, die noch nicht genehmigt sind. Ob diese gewährt werden, ist noch nicht entschieden. Cuomo bat Krankenhäuser zusätzlich, ihre Kapazitäten um mindestens 50 Prozent, am liebsten um 100 Prozent zu steigern.

Bislang verfügt der Bundesstaat nach Angaben von Cuomo über 53.000 Krankenhausbetten. Laut Cuomo gehen Wissenschaftler davon aus, dass in wenigen Wochen ein Höhepunkt der Krise in der Stadt erreicht werden könnte - und dann 140.000 Betten gebraucht würden. Nicht nur Krankenhäuser sollen aufstocken, die Regierung möchte auch Hotels und Studentenwohnheime umfunktionieren, um die Bettenanzahl zu steigern.

Inzwischen 519 New Yorker an Coronavirus gestorben
Cuomo geht davon aus, dass 30.000 bis 40.000 Beatmungsgeräte notwendig werden könnten. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor auf Twitter gefordert, dass der Bundesstaat alle auf Vorrat gehaltenen Beatmungsgeräte verteilen sollte. Auf die Frage danach antwortete Cuomo in der Pressekonferenz, sie hätten Beatmungsgeräte auf Vorrat, weil sie laut allen Berechnungen, die er kenne, bald gebraucht würden. "Jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung. Ich agiere aber nicht auf Meinungen - ich agiere auf der Basis von Fakten", fügte er hinzu.

Cuomo betonte, der Bundesstaat tue alles dafür, um die Krise zu bekämpfen. "Wir kämpfen gegen ein tödliches Virus", sagte er, "es ist die schlimmste Nachricht, aber es ist keine unerwartete Nachricht." Mehr als 44.600 Menschen hätten sich im Bundesstaat New York inzwischen mit dem Virus infiziert, 519 seien gestorben. Die Zeit, in der sich die Ansteckungen verdoppelten, sei aber länger geworden. Das sei eine gute Nachricht, sagte Cuomo. New York ist das Zentrum der Pandemie in den USA.

In New York werden Schulen mindestens noch weitere zwei Wochen geschlossen bleiben. Für 90 Tage können keine Räumungen aufgrund von Mietrückständen erfolgen. New York hat außerdem entschieden, alle nicht notwendigen Baustellen fürs Erste zu schließen. Laut Cuomo haben sich mehr als 62.000 Freiwillige gemeldet, um während der Krise zu helfen. "So hart wir sind, so voller Liebe sind wir auch", sagte Cuomo über die Menschen in seiner Geburtsstadt New York City.

spiegel


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