Landwirtschaftsministerin Klöckner: „Ohne Erntehelfer aus Osteuropa wird es nicht gehen.“

  01 April 2020    Gelesen: 1074
  Landwirtschaftsministerin Klöckner:   „Ohne Erntehelfer aus Osteuropa wird es nicht gehen.“

Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner will sich dafür einsetzen, dass trotz der Corona-Pandemie Saisonarbeitskräfte als Erntehelfer eingesetzt werden können.

Ohne diese Unterstützung aus dem Ausland werde es nicht gehen, sagte die CDU-Politikerin im ARD-Fernsehen. Freiwillige Helfer könnten Saisonarbeitsplätze nicht vollständig ersetzen. Sie sei mit Bundesinnenminister Seehofer im Gespräch, um den Konflikt zwischen dem Infektionsschutz der Bevölkerung einerseits und der Erntesicherung andererseits zu lösen. Dabei gehe es auch um Hygienevorschriften, und in dieser Frage werde die Bundesregierung das Robert Koch-Institut hinzuziehen. Klöckner kündigte an, es werde viele Erleichterungen für Erntehelfer aus osteuropäischen Staaten geben. Arbeitskräfte, die bereits in Deutschland seien, dürften statt der sonst üblichen 70 jetzt 115 Tage lang bleiben. Außerdem seien die Höchstgrenzen für den Zuverdienst angehoben worden. Die Landwirtschaftsministerin betonte, die Ernährungskette sei systemrelevant, und zu dieser gehörten auch Landwirte und ihre Mitarbeiter.

Bauernpräsident Rukwied hatte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ davor gewarnt, dass es infolge der Corona-Krise voraussichtlich zu einer Verknappung von Obst und Gemüse kommen werde. Er machte den Mangel an Saisonarbeitskräften aus Osteuropa dafür verantwortlich. Rukwied erklärte, die Feldarbeit und die Ernte könnten in diesem Jahr nicht so ablaufen wie gewohnt. Landwirte stünden derzeit akut vor der Entscheidung, ob sie Pflanzgut abbestellen sollten.


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