Coronavirus als Bremse: Windkraft-Ausbau in Deutschland stockt

  11 April 2020    Gelesen: 906
    Coronavirus als Bremse:   Windkraft-Ausbau in Deutschland stockt

Einen Monat nach der Ankündigung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe zum Ökostromausbau ist diese noch nicht eingesetzt. Die deutsche Bundesregierung teilte gegenüber der dpa mit, man werde das weitere energiepolitische Vorgehen „mit den Ländern und den Regierungsfraktionen klären“. Priorität hätten aber Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Der Bundesverband Windenergie (BWE) zeigt dafür wenig Verständnis: „Auch im Homeoffice kann man entscheiden“, sagte dessen Präsident Hermann Albers der dpa.

Am 12. März sollten die Regierungschefs der 16 Bundesländer eigentlich einen Kompromiss zum Ausbau der erneuerbaren Energie finden, um das Ziel eines Ökostrom-Anteils von 65 Prozent bis 2030 gesetzlich zu verankern. Doch am Vorabend zerstritten sich Fachpolitiker der Bundestagsfraktionen der Union und der SPD über den geplanten Mindestabstand von 1000 Metern zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen. Daraufhin kündigte Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) an, dass eine Arbeitsgruppe aus Bundesregierung, Ländern und Koalitionsfraktionen den Streit beilegen solle.

Dagegen wandte sich BWE-Chef Albers. „Notwendige Entscheidungen dürfen nicht länger aufgeschoben, in Arbeitsgruppen delegiert und in Aufgabenlisten abgelegt werden“, sagte er. „Wir müssen auf das Ende der Krise vorbereitet sein, um sofort durchstarten zu können.“ Dafür müsse die Politik sich jetzt bewegen.

sputniknews


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