US-Notenbanker stärkt Yellen

  19 Februar 2016    Gelesen: 906
US-Notenbanker stärkt Yellen
Sollte die Fed die Operation "Zinswende" unbeirrt fortsetzen? Nach der unverhohlenen Kritik am Kurs der obersten Währungshüterin in den USA meldet sich ein weiterer Kollege zu Wort. Im Inneren der Fed herrscht alles andere als Einigkeit.
Der US-Notenbanker John Williams spricht sich dafür aus, dass die Fed trotz der jüngsten Marktturbulenzen an ihrer bisherigen Linie weiterer kleinerer Zinsanhebungen festhalten sollte. Er gehe weiterhin davon aus, erklärte Williams, dass einer graduelle Normalisierung der Zinspolitik richtig und kleine Zinsschritte der beste Weg dorthin seien.

Williams ist Präsident der regionalen Notenbankfiliale von San Francisco. Er erwarte zudem, dass die Arbeitslosenquote zum Jahresende Richtung 4,5 Prozent tendieren und die Inflationsrate in zwei Jahren bei zwei Prozent liegen werde, sagte Williams im Rahmen eines Vortrags vor Fachleuten.

Mit seinen Aussagen liegt Williams konträr zu den Einschätzungen vieler Volkswirte und Investoren, die von einer Abschwächung der Weltkonjunktur ausgehen und daher von weiteren Zinsanhebungen zunächst nichts wissen wollen. Zuletzt hatte zum Beispiel Williams Kollege aus St. Louis, Notenbanker James Bullard, Fed-Chefin Janet Yellen nahegelegt, von ihrer "unvernünftigen" Strategie der schrittweisen Zinserhöhung Abstand zu nehmen.

Klare Erwartungen am Markt

Eine aktuelle Umfrage unter Händlern zeichnet unterdessen ein klares Stimmungsbild an den Märkten: Eine weitere Zinsanhebung durch die Fed wird demnach unter Marktteilnehmern für wesentlich wahrscheinlicher gehalten als eine Zinssenkung.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) selbst hatte zuletzt angesichts der Konjunkturabkühlung in China und der Turbulenzen an den Finanzmärkten signalisiert, bei etwaigen Zinsanhebungen ein langsameres Tempo als bislang an den Tag legen zu wollen. Manche Experten fürchten gar, dass es in den USA zu einer Rezession kommen könnte.

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