Russland gehe davon aus, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Staaten „auf der Grundlage von gegenseitigem Respekt entwickeln“ müssten, sagte Sacharowa dem Radiosender Echo Moskwy. „Dennoch beobachten wir eine Reihe von Schritten in die andere Richtung.“
„Das, was wir jetzt in den tschechischen Medien lesen, sowie Handlungen tschechischer Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, sind einfach befremdend“, äußerte Sacharowa. Nach ihrer Einschätzung wurden die jüngsten Probleme „künstlich“ geschaffen.
Auf die Frage, ob das Verhältnis zwischen Moskau und Prag angespannt sei, antwortete Sacharowa: „Wir wollen das keinesfalls, wir tun alles, damit das nicht passiert“. Sie rief die zuständigen Behörden in Tschechien dazu auf, entweder Fakten vorzulegen oder diese Informationen zu dementieren.
Das tschechische Wochenmagazin „Respekt“ hatte am Montag unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet, dass ein Mann mit einem russischen Diplomatenpass kürzlich mit dem Gift Rizin in Prag eingetroffen und vom Flughafen mit einem Diplomatenauto in die russische Botschaft gefahren worden sei. Das Gift könnte für die Vergiftung von zwei Prager Politikern bestimmt gewesen sein, so das Magazin. Die beiden hatten die Entfernung eines Denkmals des sowjetischen Marschalls Iwan Konew in Prag veranlasst und damit für Ärger in Moskau gesorgt.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete den Bericht als „Ente“, Außenamtssprecherin Sacharowa sprach von „Fake News“ und einem weiteren Reizfaktor zwischen beiden Staaten. Außenminister Sergej Lawrow verwies darauf, dass keine Beweise für angebliche Vergiftungspläne vorgelegt worden seien.
Die russische Botschaft warnte in einer Note an das tschechische Außenministerium vor unbegründeten Anschuldigungen gegen Russland. Die Botschaft versicherte, dass seit Mitte März keine Mitarbeiter der diplomatischen Mission am Prager Flughafen eingetroffen seien. Aus dem tschechischen Außenamt hieß es dagegen: „Fakt ist, dass ein akkreditierter russischer Diplomat vor rund drei Wochen von einer Dienstreise nach Prag zurückgekehrt und auf dem Flughafen von seinen Kollegen abgeholt worden ist.“
sputniknews
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