Der historische Formel-1-Horror von Imola

  01 Mai 2020    Gelesen: 935
  Der historische Formel-1-Horror von Imola

Es ist das bis heute wohl tragischste Wochenende der Formel-1-Geschichte. Beim Großen Preis von Imola sterben 1994 Roland Ratzenberger und Ayrton Senna. Der Brasilianer hatte zuvor lange überlegt, ob er überhaupt starten soll.

Es gab an diesem so schicksalhaften Wochenende 1994 in Imola Momente, in denen Ayrton Senna darüber nachdachte, auf den Start zu verzichten. Momente, in denen er gedankenverloren an seinem Williams lehnte und ins Leere starrte. Momente, in denen schreckliche Bilder vor seinem inneren Auge vorbeizogen. Schon im Freitagstraining hatte Sennas brasilianischer Landsmann Rubens Barrichello einen schweren Unfall mit viel Glück überlebt, er war kurzzeitig bewusstlos und verpasste den Rest des Wochenendes.

24 Stunden später starb der Österreicher Roland Ratzenberger. An seinem Auto hatte sich bei 300 km/h der Frontflügel gelöst, das unlenkbare Wrack bohrte sich in der Villeneuve-Kurve in die Mauer. Eine Tragödie, die Senna enorm aufwühlte und ihn am Sinn seines Tuns erheblich zweifeln ließ. Hinzu kam, dass er selbst in seinem ersten Jahr bei Williams mit dem modifizierten und schwer steuerbaren Auto schon etliche Dreher hinter sich hatte und noch ohne WM-Punkt nach Imola gekommen war. Am Ende entschied er sich für den Start.

Mit 330 km/h in die Mauer

Und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Am 1. Mai 1994 um 14.17 Uhr schoss Sennas Williams in der langgezogenen Tamburello-Kurve mit ca. 330 km/h geradeaus in die Mauer. Das Auto zerschellte wie ein Spielzeugflieger, ein Teil der Radaufhängung bohrte sich durch den Helm in Sennas Kopf, er starb ohne den Hauch einer Chance. Die Maggiore-Klinik in Bologna gab 18.40 Uhr als offiziellen Todeszeitpunkt an. Doch schon als er vier Stunden zuvor reglos auf dem Asphalt gelegen hatte, wusste jeder, dass es vorbei war.

In den 26 Jahren seit der Tragödie von Imola veränderte die Formel 1 ihr Gesicht, der Tod an der Betonmauer ist ein Mythos aus längst vergangenen Zeiten. Aus jenen Zeiten, in denen der dreimalige Weltmeister Ayrton Senna die Formel 1 prägte. Sennas Tod, sagte sein enger Freund Gerhard Berger einst dem Spiegel, war so, "als sei die Sonne vom Himmel gefallen". Die Legende lebt weiter. Auch nach 26 Jahren.

Quelle: ntv.de, tno/sid


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