Letzte Kirche von Bursa soll schließen

  21 Februar 2016    Gelesen: 729
Letzte Kirche von Bursa soll schließen
In der westtürkischen Industriestadt Bursa soll die einzige Kirche geschlossen werden. Dabei wird sie aktiv genutzt. Die Gemeinden sollen das Gebäude bis nächsten Freitag räumen.
In der westtürkischen Stadt Bursa soll die einzige übrig gebliebene Kirche geschlossen und dem Staat übergeben werden. Nach einem Bericht der Zeitung Radikal hat das Amt für Stiftungswesen in Bursa gefordert, die Kirche bis nächsten Freitag zu räumen und den Schlüssel des Gebäudes dem Amt zu übergeben.

Die letzte Kirche in Bursa (Kulturhaus Französische Kirche) wird von vier Gemeinden aktiv als Gebetsraum genutzt, den lateinischen und den deutschen Katholiken sowie den Orthodoxen und den Protestanten. Sollte bis nächste Woche keine Lösung gefunden werden, haben die Christen in Bursa kein Gotteshaus mehr.

Dabei wurde die Kirche zwischen 2002 und 2004 erst von den christlichen Gemeinden restauriert. Nach Angaben des protestantischen Pfarrers Ismail Kulaçoğlu wurde das Haus gemäß einem Protokoll mit dem Amt für das Stiftungswesen als Kirche genutzt. Die Laufzeit des Protokolls endete mit dem Jahr 2015.

Die christlichen Gemeinden wollten das Haus weiterhin als Kirche nutzen und haben sich mit diesem Anliegen an das Amt gewendet. Ihnen wurde daraufhin der Vorschlag unterbreitet ein Unternehmen zu gründen, danach würde das Haus ihnen übertragen werden. Die christlichen Gemeinden taten das, doch die Stadtverwaltung von Bursa fordert sie nun dennoch auf, das Gebäude bis nächsten Freitag zu räumen.

Das Christentum traditionell Teil der Türkei
Ismail Kulaçoğlu sagt: „Gestern haben sie uns telefonisch angerufen und gefordert, das Gebäude zu räumen. Zuvor gab es keine schriftliche oder anderweitige Information.“ Kulaçoğlu zufolge wird die Kirche von circa 100 Gläubigen aktiv genutzt. Sie hoffen nun auf ihre Erhaltung.

Das Gebiet der Türkei beherbergt bedeutende christliche Stätten. Das Christentum ist zum Teil auf dem Gebiet der Türkei entstanden. Paulus hat in der Türkei gewirkt, das Grabmal der Maria, der Mutter Jesu, befindet sich ebenfalls in der Türkei. Auch das christliche Bekenntnis wurde auf dem Gebiet der Türkei (Konzil von Nicäa) formuliert. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Türkei eine bedeutende christliche Minderheit.

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