Ein spezieller Ausschuss des Parlaments hatte die Aufgabe, sich das zerbröckelnde Untergrundsystem der belgischen Hauptstadt anzusehen. Es sollte geprüft werden, wie es zum Zerfall des rund 11,4 Kilometer langen Systems kommen konnte – und wie es um die Chancen einer Reparatur steht. Die Regionalverwaltung in Brüssel hat nun von der zuständigen Kommission angeblich die bestürzende Nagernachricht erhalten.

Allem Anschein hängt der Fauxpas mit einer Weitergabe von Verantwortlichkeiten zusammen: Nachdem die Zuständigkeit für das Straßensystem vom Land Belgien an die Hauptstadt Brüssel übertragen worden war, wurden die Pläne für den Verkehr 1989 im Untergrund in Räumlichkeiten unterhalb eines Viadukts archiviert. 20 Jahre lagerten die Pläne laut offiziellen Aussagen dort – als sie schließlich an einen anderen Ort gebracht werden sollten, war aber wohl nicht mehr viel von ihnen übrig. Die Pläne "wurden anscheinend von Mäusen gefressen", soll Christian De Buysshcher gesagt haben. Er war Chef des Amtes, in dessen Zuständigkeit die Tunnel der Stadt Brüssel liegen.

Laut Angaben des "Telegraph" haben zahlreiche EU-Funktionäre in Brüssel zuletzt eine Stadt vorgefunden, deren Verkehrstunnel langsam zu zerfallen drohen. Die Konsequenz: Sperrungen und Staus. Tatsächlich ist das Thema Verkehr ein heiß diskutiertes in Brüssel und Belgien. Lösungen werden von der Politik aktuell händeringend gesucht.

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