Morales kam 2006 als erster indigener Politiker durch eine demokratische Wahl an die Spitze des Andenstaats und wurde anschließend zwei Mal im Amt bestätigt. Für ein weiteres Mandat ist eine Verfassungsänderung erforderlich, bislang sieht die Verfassung nur zwei Amtszeiten vor. Morales` erste Wahlperiode wird nicht mitgezählt, weil die Verfassung damals in der aktuellen Form noch nicht in Kraft war.
"Bolivien hat Nein gesagt", erklärte der Gouverneur von Santa Cruz, Rubén Costas, einer der Führer der Opposition, nach Bekanntgabe der Prognosen. Samuel Doria Medina, der Morales zwei Mal bei Wahlen unterlegen war, sprach bei einer Pressekonferenz von einem "Sieg des Volkes". Er fügte hinzu: "Heute ist das Projekt, Bolivien in einen Ein-Parteien-Staat zu verwandeln, gescheitert."
Morales, der lange Zeit hoch angesehen war, hatte sich in der Bevölkerung zuletzt durch diverse Affären unbeliebt gemacht. So soll der 56-jährige Präsident unter anderem seine Ex-Freundin, die 28-jährige Gabriela Zapata, begünstigt haben. Zapata gehört zur Führungsriege des chinesischen Unternehmens CAMC, das mit der Regierung Boliviens Verträge in einem Wert von mehr als 500 Millionen Euro abgeschlossen hat.
Morales wies die Vorwürfe zurück und erklärte, dies sei alles eine Erfindung der US-Botschaft, die diese pünktlich zum Referendum lanciert habe.
Tags: