Corona-Lage in Südamerika spitzt sich zu

  04 Juni 2020    Gelesen: 451
Corona-Lage in Südamerika spitzt sich zu

Süd- und Mittelamerika sind die neuen Brennpunkte der Corona-Pandemie: Mexiko registriert zum ersten Mal mehr als tausend Todesopfer an einem Tag. Brasilien zählt sogar noch mehr Corona-Tote, weshalb der Widerstand gegen Staatschef Bolsonaro wächst.

Zwei Länder aus Süd- und Mittelamerika melden neue Negativ-Rekorde in der Corona-Pandemie: In Mexiko sind erstmals an einem Tag mehr als tausend Menschen gestorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Auch Brasilien muss mit mehr als 1349 Todesopfern innerhalb von 24 Stunden eine sehr negative Bilanz ziehen. Immer mehr örtliche Behörden widersetzen sich Staatschef Jair Bolsonaro.

Mit mehr als 32.000 Corona-Toten rangiert Brasilien weltweit auf Platz vier, bei der Zahl der Infizierten sogar auf Platz zwei hinter den USA. Mehr als 580.000 Menschen haben sich in Brasilien nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Entgegen der Maßnahmen in den meisten anderen Ländern auf der Welt hält Brasiliens Präsident daran fest, keine Ausgangssperren anzuordnen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Doch angesichts der Verschärfung der Krise, machen immer mehr örtliche Behörden das laxe Krisen-Management ihres Präsidenten nicht mehr mit und verhängen lokale Ausgangssperren, wie etwa für einen großen Teil des Bundesstaates Bahia.

Gesundheitsminister im Streit um Malariamittel zurückgetreten

Zudem verlor Bolsonaro in der Pandemie bereits zwei Gesundheitsminister im Streit über den Umgang mit dem Coronavirus. Zuletzt war Nelson Teich Mitte Mai zurückgetreten, weil er mit dem Einsatz des umstrittenen Malariamittels Chloroquin in der Covid-19-Behandlung nicht einverstanden war. Übergangsweise übernimmt seitdem General Eduardo Pazuello die Führung des Gesundheitsministeriums.

Auch in anderen Ländern der Region sorgt die Pandemie weiterhin für Ausnahmesituationen: Neben Mexiko hat auch Chile die Marke von 100.000 Corona-Infektionen inzwischen überschritten. Dort wurde die Ausgangsbeschränkung in der Hauptstadt Santiago um weitere drei Wochen verlängert.

Im Nachbarland Peru liegt die Zahl der offiziell Infizierten weit höher bei inzwischen rund 179.000 Menschen. Das Land registriert bislang 4894 Todesfälle. Nach Angaben der örtlichen Journalistengewerkschaft sind mindestens 20 Reporter an dem neuartigen Coronavirus gestorben. In den Krankenhäusern Perus werden unterdessen die benötigten Sauerstoffflaschen knapp, weil die Menschen versuchen, sie für ihre Angehörigen zu kaufen.

Quelle: ntv.de, joh/AFP/dpa


Tags:


Newsticker