Topfavorit Bayern München hat den Auftakt in das Meisterturnier der Basketball-Bundesliga verpatzt. Der Ausrichter und Titelverteidiger verlor im heimischen Audi Dome ohne Zuschauer überraschend gegen ratiopharm Ulm mit 85:95 (40:41). 89 Tage nach dem letzten Spiel vor der Saisonunterbrechung durch die Corona-Krise lief bei den Bayern vor allem offensiv nicht viel zusammen.
Das Fehlen von Star-Center Greg Monroe war deutlich zu merken. Ulm überzeugte dagegen mit einem geschlossen Auftritt. Bester Werfer bei den Ulmern war Tyler Harvey mit 21 Punkten, bei den Bayern kam Vladimir Lucic auf 23 Zähler.
Im ersten Spiel hatte sich die BG Göttingen etwas überraschend mit 89:78 (51:42) gegen die Hakro Merlins Crailsheim durchgesetzt. Die Basketballer ermitteln in einem rund dreiwöchigen Quarantäne-Turnier den deutschen Meister. Am Sonntag (15.00 Uhr/Magentasport) greift unter anderem Pokalsieger Alba Berlin gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt ins Geschehen ein.
Die Bayern zeigten insgesamt eine enttäuschende Vorstellung. Dem Team von Trainer Oliver Kostic fehlte der nötige Biss, um die hoch motivierten Ulmer zu schlagen. Den Münchnern waren die lange Pause und das Fehlen von Monroe und Nihad Djedovic deutlich anzumerken. Neuzugang und Nationalspieler Ismet Akpinar kam etwas überraschend gar nicht zum Einsatz. Zwar stemmte sich Ex-NBA-Profi Paul Zipser im Schlussviertel noch gegen die Niederlage, das war aber zu wenig für die Bayern.
Überragender Akteur im Auftaktspiel war der Göttinger Bennet Hundt. Der 21 Jahre alte Jungnationalspieler war mit 30 Punkten bester Werfer und stellte eine persönliche Karrierebestleistung auf. 89 Tage nach den letzten Begegnungen erzielte Hundt auch die ersten drei Punkte des Meisterturniers. "Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt. Der erste Dreier ist gleich reingegangen, von da an lief es", sagte Hundt nach der Partie bei Magentasport.
Bis kurz vor Beginn des ersten von insgesamt 35 Spielen hatten die Verantwortlichen im Audi Dome noch an den letzten Hygiene-Maßnahmen gefeilt, dann flog wieder der Basketball durch die Luft. Ein paar Verantwortliche der Liga um BBL-Geschäftsführer Stefan Holz, eine Handvoll Sanitäter, Feuerwehrleute und Sicherheitspersonal sowie wenige Medienvertreter - das waren neben der Entourage der beiden Teams die einzigen Zuschauer im sonst bei den Heimspielen von Bayern München mit 6700 Zuschauern brodelnden Audi Dome. Dennoch bedeutete der Neustart für die Liga einen fast schon historischen Moment.
Während im Handball und Eishockey die Saison längst abgebrochen wurde, ermitteln die Basketballer unter strengen Hygienevorschriften bis zum 28. Juni doch noch ihren deutschen Meister. Alle Teams sind dafür in einem Münchner Hotel abgeschottet, um das Risiko von Corona-Infektionen zu minimieren.
Quelle: ntv.de, mba/dpa
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