Mittel zur Gebäudesanierung reichen nicht

  08 Juni 2020    Gelesen: 788
Mittel zur Gebäudesanierung reichen nicht

Experten zufolge kommen die klimapolitischen Ziele im Gebäudesektor derzeit massiv ins Stocken. Laut einer Studie sind es finanzielle Defizite in Milliardenhöhe. Doch die Regierung will lediglich eine kleine Summe beisteuern.

Zum Erreichen der klimapolitischen Ziele im Gebäudesektor müssen laut einer Studie die Fördermaßnahmen des Bundes massiv aufgestockt werden. Im Bereich der Mietwohnungen seien zusätzliche Mittel von jährlich zwischen 6,1 und 14 Milliarden Euro notwendig, heißt es in einer Studie des Regensburger Professors Sven Bienert, über welche die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten.

Die Klimaziele im Gebäudesektor sehen vor, die Kohlendioxidemissionen bis 2030 auf unter 72 Tonnen und bis 2050 auf mindestens unter 42 Tonnen zu reduzieren. Um diese Ziele ohne erhöhte Belastung der Mieter zu erreichen, seien weitere Investitionen sowie auch ordnungspolitische Maßnahmen notwendig, schreibt Bienert, der an der Universität Regensburg das Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft leitet.

Der Experte plädiert für energetische Mindeststandards wie es sie bereits in Großbritannien und Frankreich gibt. Dabei sei eine Bestrafung von Eigentümern bei Unterschreitung dieser Mindeststandards denkbar, etwa in der Form von Vermietungsverboten. Allerdings seien zugleich großzügige Übergangsfristen und Zuschüsse für die energetischen Sanierungen notwendig. Im Rahmen des Konjunkturprogramms zur Bewältigung der Corona-Krise hatte die große Koalition beschlossen, die Förderung der klimafreundlichen Gebäudesanierung um eine Milliarde Euro zu erhöhen.

ntv


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