Während viele Startups angesichts der Corona-Krise darum kämpfen, genug Kapital einzuwerben, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, hat die für das von ihr entwickelte Flugtaxi bekannte Firma Lilium schon zum wiederholten Male innerhalb weniger Monate frische Investitionen verbucht. Wie das Münchener Startup mitteilte, beteiligt sich der schottische Fonds Baillie Gifford mit 35 Millionen US-Dollar (31 Millionen Euro) an Lilium. Damit hat das Startup innerhalb weniger Monate insgesamt 275 Millionen Dollar neues Kapital eingeworben. Wie "Bloomberg" berichtet, ist die Bewertung von Lilium durch die Investoren damit auf mehr als eine Milliarde Dollar gestiegen. Solche Startups werden auch Einhörner genannt.
Lilium wurde 2015 von vier Ingenieuren in München gegründet. Ziel des Unternehmens ist, ab 2025 mit elektrischen, senkrecht startenden Flugzeugen Taxidienste in Städten anbieten. Vor gut einem Jahr hatte Liliums fünfsitziger Prototyp seinen Jungfernflug absolviert.
Zu Liliums Kapitalgebern gehört das Who's Who der Technologieinvestoren: Baillie Gifford ist als - nach Gründer Elon Musk - zweitgrößter Investor bei Tesla bekannt. Daneben haben auch der chinesische Technologiekonzern Tencent, die Investmentgesellschaft der Fürstenfamilie von Liechtenstein, der deutsche Tech-Investor Frank Thelen mit seiner Firma Freigeist und Atomico, der Investmentfonds von Skype-Mitgründe Niklas Zennström in Lilium investiert. Auch sie haben in der jüngsten Finanzierungsrunde neue Millionen bereitgestellt.
Lilium benötigt viel Geld, um mit seinen mehr als 400 Mitarbeitern die Entwicklung und schließlich die Produktion der Flugzeuge voranzutreiben, bis der Taxiservice frühestens ab 2025 Einnahmen bringt. "Die in dieser Runde eingeworbenen Mittel geben und die Sicherheit, in der herausfordernden wirtschaftlichen Lage, die wir um uns herum sehen, zu bestehen", sagte Liliums Finanzvorstand Christopher Delbrück in einer Mitteilung.
Quelle: ntv.de, mbo
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