Und zwar so prima, dass sein Kollege und Mit-Weltmeister Thomas Müller ganz aus dem Häuschen war. "Der Kaiser Jerome Boateng hat schon früher perfekte Pässe gespielt. Dass ein Innenverteidiger zwei Tore vorbereitet, ist auch nicht alltäglich." Dabei ist die Art und Weise, wie der 27 Jahre alte Innenverteidiger die Tore einleitete, nicht ganz so, wie es Josep Guardiola eigentlich mag. Boateng ist nicht in das anspruchsvolle Kurzpassspiel eingebunden, dass der katalanische Trainer so gerne sieht. Boateng bereitet beide Tore mit langen Bällen über 40, 50 Meter in die Schnittstelle der Abwehr vor.
"Auf absolutem Weltklasseniveau"
"Es waren wahnsinnige Pässe von Jérôme heute. Er ist einer der besten Spieler, die es gibt, wenn es um das Aufbauen geht", lobte Guardiola später. Auch er weiß, wie wichtig der Abwehrchef für seine Mannschaft ist. Doch eines ging ihm dann doch zu weit. Auch Müller darf in München nicht alles. "Der Vergleich mit Franz Beckenbauer ist nicht gut für Jérôme, Beckenbauer war die Nummer eins, Jérôme ist Jérôme."
Und was sagt der Kaiser, also der wahre? Auch er, der Ehrenpräsident des FC Bayern, war voll des Lobes für Boateng: "In den letzten zwei Jahren spielt er auf absolutem Weltklasseniveau. Er spielt seine Schnelligkeit und Geschmeidigkeit gar nicht aus, weil er selten gefordert wird. Er wirkt pomadig, aber das ist er nicht." Boateng, sei, sagte Beckenbauer, "einer der besten Innenverteidiger der Welt".
In das gleiche Horn stieß dann auch noch Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer: "Jerome Boateng war wahnsinnig heute! Sein Passspiel, seine Präsenz, seine Art und Weise, mit der er spielt - er ist außergewöhnlich." Das untermauerte Boateng einmal mehr gegen die Borussia. 57 Prozent seiner Zweikämpfe konnte er gewinnen, mit 93 Ballkontakten hatte er so viele wie kein anderer aus seinem Team. Boateng ist bei Bayern nicht mehr nur Organisator der Abwehr, er ist auch zum Spieleröffner gereift - viele erinnert tatsächlich an Beckenbauer in seinen großen Zeiten. Doch wie stets denn nun um den Kaiser-Vergleich? Nun, um den macht der Fußball-Adelige (noch) einen großen Bogen.
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