Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes kann seit dem frühen Morgen heruntergeladen werden. Im App-Store von Google stand sie bereits um kurz nach 2 Uhr bereit, bei Apple folgte sie später. Die volle Funktionalität der Anwendung soll am Vormittag nach einer Pressekonferenz der Bundesregierung freigeschaltet werden. Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen.
Die offizielle deutsche Warn-App für den Kampf gegen das Coronavirus geht damit nach wochenlangen Vorbereitungen an den Start. Die Bundesregierung stellt die neue Anwendung um 10.30 Uhr in Berlin vor. Neben Kanzleramtschef Helge Braun und mehreren Ministern werden auch Vertreter des Robert Koch-Instituts sowie den beauftragten Unternehmen SAP und Deutsche Telekom vor Ort sein.
Download und Nutzung freiwillig
Die App kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie in der Nähe eines Infizierten waren. Kontaktdaten werden nicht - wie zunächst vorgesehen - zentral gespeichert, sondern nur auf den Smartphones. Die Entwicklungskosten betragen rund 20 Millionen Euro. Das Herunterladen der App soll für alle Bürger freiwillig sein.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht empfiehlt die Installation der App auch auf den Smartphones von Kindern. "Aus meiner Sicht ist die Corona-Warn-App für Kinder mit Smartphones genauso zu empfehlen wie für Erwachsene", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Wichtig sei die Einwilligung in die Nutzung der Tracing-App.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, bezeichnete die App als "ein sehr sinnvolles Instrument". Sie sorge auf einfache Weise dafür, Infektionsketten zu erkennen. "Sie ermöglicht aber auch, persönliche Vorsorge zu treffen - indem man sich bei einer entsprechenden Warn-Meldung testen lassen kann." Die App wirke natürlich nur dann, wenn man möglichst viele Menschen fürs Mitmachen gewinne. "Sie würde noch besser wirken, wenn man das System grenzüberschreitend in Europa gangbar machen könnte."
Quelle: ntv.de, bad/dpa
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