Der Berliner Bezirk Neukölln hat wegen Dutzender Corona-Fälle in einem Wohnblock für 369 Haushalte Quarantäne angeordnet. Die Betroffenen lebten an sieben Standorten in verschiedenen Kiezen, sagte Gesundheitsstadtrat Falko Liecke.
Pro Haushalt werden demnach bis zu zehn Bewohner vermutet, genaue Zahlen liegen dem CDU-Politiker zufolge nicht vor. Inzwischen habe sich die Zahl der positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Menschen in dem Zusammenhang auf 57 erhöht, darunter seien auch Kinder.
Laut Bezirksbürgermeister Martin Hikel sind die Wohnverhältnisse vor Ort sehr beengt. Nachdem das Virus in Europa zunächst in Skigebieten grassierte, sei es nun auch in Mietskasernen angekommen, sagte der SPD-Politiker. Es treffe die Schwächsten der Gesellschaft. Sozialarbeiter seien vor Ort, für den kurzfristigen Bedarf der Menschen in Quarantäne würden Hilfspakete organisiert.
Infektionen auch in anderen Stadtteilen?
Die Sicherstellung der Quarantäne ist Liecke zufolge eine der größten Herausforderungen. Zunächst werde man vor Ort beraten, informieren und aufklären. Wenn es Quarantäne-Brecher gebe, will man sie gezielt ansprechen - auch mit Nachdruck und Hilfe der Polizei.
Wie sich die Menschen in dem Wohnblock ansteckten, ist laut Liecke noch unklar. Es lägen Vermutungen nahe, dass es auch Querverbindungen in andere Berliner Bezirke wie Reinickendorf und Spandau gebe.
Der Wohnblock in der Harzer Straße war durch Infektionen bei zwei Schulkindern ins Blickfeld der Behörden geraten. Einem Bericht des RBB zufolge wird ein Pfarrer der dortigen Gemeinde im Krankenhaus behandelt.
spiegel
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