Der Bericht fiel mit dem Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi in Washington zusammen. Dieser wurde am Dienstag von seinem amerikanischen Amtskollegen John Kerry empfangen. Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit China hatte die US-Marine Ende Januar ein Kriegsschiff in die Zwölf-Meilen-Zone rund um die von Peking beanspruchte Insel des Paracel-Archipels entsandt. Bei dem Einsatz sei es um die Verteidigung der "freien Schifffahrt im Südchinesischen Meer" gegangen.
Peking hatte vergangene Woche erklärt, auf der Insel "Waffen" stationiert zu haben. Laut US-Angaben handelt es sich dabei um Boden-Luft-Raketen mit einer Reichweite von 200 Kilometern.
Chinas Gebietsansprüche führen zu Spannungen mit USA
Das Verhältnis zwischen den USA und China ist wegen Pekings Gebietsansprüchen im Südchinesischen Meer angespannt. Peking vertritt die Ansicht, China habe Hoheitsrechte über nahezu das gesamte Südchinesische Meer, einschließlich der Küstengewässer anderer Staaten - darunter Inseln und Riffe, die mehr als 800 Kilometer von der chinesischen, aber nur etwa 220 Kilometer von der philippinischen Küste entfernt liegen. Woody Island gehört zur Paracel-Inselgruppe, die seit über 40 Jahren unter Kontrolle Chinas steht, aber auch von Taiwan und Vietnam beansprucht wird.
Im Gebiet der von mehreren asiatischen Ländern beanspruchten Spratly-Inseln lässt Peking künstliche Inseln aufschütten. Am Montag wurden in den USA Satellitenbilder veröffentlicht, die den Aufbau einer Hochfrequenzradarstation auf den Spratlys zeigen dürften.
Die US-Regierung hatte Pekings Ansprüche auf die Gewässer um die künstlichen Inseln wiederholt zurückgewiesen. Sie wirft der Volksrepublik China vor, mit der Aufschüttung die freie Schifffahrt in der Region zu bedrohen, durch die ein Drittel der weltweiten Erdöltransporte verlaufen. Peking wiederum bezichtigt die USA der Machtdemonstration im asiatischen Pazifik.
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