Es sollte eine beispiellose Erfolgsgeschichte der modernen Fortbewegung sein, doch am Ende sprang der Funke auf den Kunden nicht über: Ab dem 15. Juli werden keine neuen "Segway PT" mehr produziert. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf die Präsidentin des gleichnamigen Unternehmens Judy Cai. Die zweirädrigen Gefährte ("PT" steht für Personal Transporter), die Nutzer auf einer Plattform stehend mittels Gewichtsverlagerung bewegen, fanden in den vergangenen Monaten nicht genug Abnehmer. Demnach machten sie 2019 lediglich 1,5 Prozent des Jahresumsatzes des Unternehmens aus.
In Folge des Produktionsstopps sollen zunächst 21 Mitarbeiter entlassen werden. 12 weitere Angestellte werden noch zwei bis zwölf Monate in der Fabrik in Bedford im US-Bundesstaat New Hampshire beschäftigt bleiben. Der Entschluss sei nicht leichtfertig getroffen worden, wird Cai in dem Bericht zitiert. Die aktuelle, globale Coronavirus-Pandemie habe die Verkaufszahlen und Produktion zwar beeinflusst, aber "das war nicht der entscheidende Faktor für unsere Entscheidung".
Das in den 90er-Jahren entwickelte Gefährt konnte nie so recht den Durchbruch schaffen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass der hohe Anschaffungspreis (ab rund 5000 Euro) und die relativ komplizierte Bedienung eine Hürde für viele Kunden war. So waren und sind es vor allem Touristengruppen in Großstädten und Polizeibeamte in den USA, die als maßgebliche Nutzer das öffentliche Bild prägten.
Darüber hinaus sorgten einige spektakuläre Unfälle für Aufsehen. Der britische Millionär Jimi Heselden, der 2009 das Unternehmen gekauft hatte, verunglückte zehn Monate später tödlich auf einem Segway. Der 62-Jährige war eine Klippe heruntergestürzt. Das Unternehmen richtete seinen Fokus in den vergangenen Jahren zudem auf alternative Fortbewegungsmittel, wie die beliebten und erschwinglicheren E-Scooter.
Quelle: ntv.de, fzö
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