Die Bauarbeiten an der Camlica Moschee, die unter dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan – damals Ministerpräsident – am 6. August 2013 begonnen wurden und sehr rasch voranschritten, neigen sich dem Ende zu. Rund 500 Bauarbeiter arbeiten hier Tag und Nacht. Der Rohbau von sechs Minaretten ist beendet. Die Spitzkegeldächer der beiden mit jeweils 90 m höchsten Minaretten wurden bereits angebracht. Sobald die Wetterbedingungen es zulassen, werden auch die übrigen vier Minarette zu ihren Dächern kommen.
Kuppel 72 m hoch, Durchmesser 35 m
Die Baustelle der Moschee ist ca. 125 000 m² groß. Auch die Herstellung der Riesenkuppel, die später den geschlossenen Bereich der Moschee abdecken soll, geht zügig voran. Bei Fertigstellung ihres Rohbaus in den kommenden Wochen soll die Kuppel eine Höhe von 72 m und einen Durchmesser von 35 m haben. Somit wäre auch der Rohbau der Camlica Moschee beendet. Im geschlossenen Bereich werden sich neben der Riesenkuppel weitere 39 Kuppeln unterschiedlicher Größen befinden. Den Hofbereich werden 21, den Eingangsbereich neun Kuppeln schmücken. Im gesamten Moscheekomplex wird es insgesamt 70 Kuppeln unterschiedlicher Größen geben. Die Moschee soll sechs Minaretten haben, vier davon von 107,1 Meter Höhe, die beiden anderen 90 Meter hoch. Die 107,1 Meter sollen auf das Jahr 1071 und den Sieg der Türken in der Schlacht bei Manzikert hinweisen.
Auch am Bau des Camlica-Tunnels, der den Zugang zur Moscheeanlage gewährleisten soll, wird mit hoher Geschwindigkeit gearbeitet.
Eröffnung in der “Nacht der Bestimmung”
Die Moschee, deren Eröffnung für die Nacht der Bestimmung in diesem Jahr vorgesehen ist, wird bei ihrer Fertigstellung der größte Moscheekomplex in der Türkei sein. Die Moschee mit den sechs Minaretten wird Platz für 50 000 Gläubige bieten. Sie wird ein Museum auf einer Fläche von 11 000 m² mit türkisch-islamischen Werken und eine Kunstgalerie mit einer Größe von 3 500 m² beherbergen.
Des Weiteren werden sich im Komplex Kunstateliers, Bibliotheken und Konferenzsäle befinden. Die Kalligrafie- und Dekorationsarbeiten sowie die Marmorbearbeitung werden von zehn verschiedenen Teams in verschiedenen Provinzen der Türkei fortgesetzt. Die fertiggestellten Kunstwerke werden bei Beendigung des Rohbaus zeitnah ihren Platz in der Moschee finden. „Hier entsteht nicht nur eine Moschee“, freut sich der Vorsitzende des Vereins für den Bau und Erhalt von Moscheen und Kultureinrichtungen, Ergin Külünk. „Wir bauen hier einen Riesenkomplex mit Konferenzsälen und Kunstateliers. Und wie versprochen wird die Eröffnung der Moschee in der Nacht der Bestimmung dieses Jahres stattfinden.”
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