Die Zahl der Kurzarbeiter sank im Zuge der Lockerungen in der Coronakrise im Juni auf 6,7 Millionen von 7,3 Millionen im Mai, wie das Münchner Ifo-Institut auf Basis seiner Konjunkturumfrage am Dienstag mitteilte. Der Anteil an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten schrumpfte damit auf 20 von 22 Prozent. “Der Rückgang ist recht zögerlich, und in einigen Branchen nimmt die Kurzarbeit sogar noch zu”, erklärte Ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.
Nach der Ifo-Schätzung erhöhte sich die Zahl der Kurzarbeiter in der Industrie auf 2,3 von 2,2 Millionen, also auf 33 von 31 Prozent der Beschäftigten. Allein in der Metallindustrie nutzten 542.000 Menschen dieses Instrument, mit dem Unternehmen bei schwindender Nachfrage Entlassungen verhindern wollen. Der Anteil stieg auf 48 von 40 Prozent der Beschäftigten. In der Autobranche kletterte die Zahl leicht auf 516.000 von 513.000, die Quote blieb bei 46 Prozent. Im Maschinenbau nahm die Zahl zu auf 354.000 von 316.000, der Anteil wuchs auf 33 von 29 Prozent. In der Elektrobranche sind nun 260.000 Personen in Kurzarbeit statt 227.000 und damit ein Drittel der Beschäftigten.
Bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gab es einen Anstieg auf 672.000. Im Gastgewerbe hingegen, das von den Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen profitiert, sank die Zahl der Kurzarbeiter auf 672.000 von 796.000. Damit sind 61 (zuletzt: 72) Prozent der Branchenmitarbeiter betroffen. Auch im Handel ging die Zahl der Kurzarbeiter kräftig zurück - auf 963.000 von 1,3 Millionen. Im Einzelhandel sank die Zahl auf 417.000 Mitarbeiter, im Großhandel auf 331.000 und im Autohandel auf 215.000.
Tags: