Bei einem Erdrutsch in einem Jade-Bergwerk im Norden Myanmars sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. "Bis jetzt wurden insgesamt 113 Leichen gefunden", teilte die Feuerwehr des südostasiatischen Landes auf Facebook mit. Viele Menschen seien nach dem Vorfall am frühen Morgen eingeschlossen und mindestens 23 weitere verletzt worden, sagte der Parlamentsabgeordnete der Region Hpakant, Khin Maung Myint.
Behördenangaben zufolge sammelten die Bergarbeiter Steine in der jadereichen Gegend von Hpakant im Bundesstaat Kachin, als sie von Schlammwelle begraben wurden. Diese war laut Feuerwehr von starkem Regen ausgelöst worden.
"Der Bergungsprozess ist noch nicht abgeschlossen", heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr. Nach Angaben eines örtlichen Polizeibeamten wurde die Suche nach weiteren Opfern am Unglücksort nahe der chinesischen Grenze wegen heftiger Regenfälle vorerst gestoppt.
Der Jade-Handel ist Motor der Wirtschaft
In der Region Hpakant, in der es zum dem Unfall kam, gibt es viele Jade-Bergwerke, die oft unsicher und wenig reguliert sind. Tödliche Erdrutsche kommen dort immer wieder vor. Bei einem Vorfall vor fünf Jahren etwa starben 116 Menschen.
Myanmar ist einer der größten Lieferanten der Schmucksteine. Der Jade-Handel im südostasiatischen Land ist nach einer Schätzung der Organisation Global Witness etwa 31 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro) wert - und macht knapp die Hälfte des Bruttoinlandprodukts des Landes aus. Ein Großteil der Gewinne wird im Schwarzmarkt erzielt.
spiegel
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