Kaum Passagiere, aber hohe laufende Kosten: Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat gewarnt, wegen der Coronakrise mehr als ein Drittel seiner Mitarbeiter in unbezahlten und unfreiwilligen Zwangsurlaub schicken zu müssen. Rund 36.000 Beschäftigte würden in Kenntnis gesetzt, dass ihnen ab Oktober dieses Schicksal drohen könnte, teilte das Unternehmen der Belegschaft in einem Rundschreiben mit.
Unter den Betroffenen seien mehr als 15.000 Flugbegleiter und 2250 Piloten, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. In dem Schreiben hieß es, nicht alle, die eine solche Warnung erhielten, werde es zwangsläufig treffen. Zunächst will das Unternehmen weiter auf freiwillige Lösungen setzen.
Bis zu 45 Millionen Dollar Verlust pro Tag
Die Pandemie hat den internationalen Flugverkehr streckenweise zum Erliegen und viele Airlines in große Finanznot gebracht. Die US-Regierung griff den heimischen Fluggesellschaften wie United mit Milliarden an Staatshilfen unter die Arme, doch die Lage blieb kritisch.
Zwar gebe es einen leichten Wiederanstieg der Nachfrage, teilte United Airlines mit. Im Juli dürfte die Passagierzahl aber noch 75 Prozent niedriger liegen als im Vorjahresmonat. Angesichts des derzeitigen Wiederanstiegs von Coronavirus-Infektionen in den USA werde eine Rückkehr zur Normalität zunehmend unwahrscheinlich, bevor es wirksame Behandlungsmethoden oder Impfstoffe gebe, hieß es.
United schrieb im ersten Quartal einen Nettoverlust von 1,7 Milliarden Dollar und warnte, im zweiten Quartal zwischen 40 Millionen und 45 Millionen Dollar pro Tag einzubüßen. Experten rechnen nicht mit einer raschen Erholung der Branche.
spiegel
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