Laut Werksdirektor Tarek al-Jokla reicht die Leistung des immer noch stillliegenden Generators theoretisch aus, um den Bedarf der Stadt völlig zu decken.
„Das modernisierte Kraftwerk hat eine Leistung von mehr als 50 Megawatt. Nicht sehr viel für die modernen Verhältnisse, aber uns reicht es“, sagte Tarek al-Jokla. Megastädte verbrauchen Zehntausende von Megawatt, aber in der Provinz Deir ez-Zor gibt es nicht so viele Großstädte und die Bevölkerung ist klein“.
Der Generator war während der Kämpfe beschädigt worden, bei seiner Reparatur habe man sowohl Importteile als auch gebrauchte alte Teile genutzt, sagte der Chefingenieur des Kraftwerkes, Hamdan al-Mustat, der einst in der Sowjetunion studiert hatte.
„Sie (Kämpfer) hatten alles zerstört. Als wir hineinschauten, dachten wir uns: Das Ding wird nie wieder laufen“, erzählte er auf Russisch.
Nun sei der Generator intakt, laufe aber immer noch nicht. Für seinen Betrieb fehle das nötige Gas, erklärt Provinzgouverneur Abdul Majeed al-Kawakibi.
„Früher hatten wir Gas vom anderen Euphrat-Ufer bezogen, aber jetzt werden die Gebiete von Kurden und Amerikanern kontrolliert.“ Diese haben laut al-Kawakibi einen zu hohen Preis für den Brennstoff gefordert. „Aber wir würden auch so kein Gas kaufen. Denn wir verhandeln nicht mit ungebetenen Gästen auf unserem Boden – das ist die Position unserer Regierung“, so der Gouverneur.
Deir ez-Zor wird aus dem hunderte Kilometer entfernt liegenden Homs mit Strom versorgt. Örtliche Spezialisten prüfen unterdessen die Möglichkeit, den Generator auf einen anderen Brennstoff umzustellen, und werten dafür die entsprechende russische Erfahrung aus.
sputniknews
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